Bürgerversammlung: Kinderbetreuung und Verkehr erhitzten die Gemüter

Bogenhausen · Gelebte Demokratie

Voll bis auf den letzten Platz war die Turnhalle der Helen-Keller-Realschule  am vergangenen Donnerstag bei der Bürgerversammlung  des 13. Stadtbezirks. Foto: ak

Voll bis auf den letzten Platz war die Turnhalle der Helen-Keller-Realschule am vergangenen Donnerstag bei der Bürgerversammlung des 13. Stadtbezirks. Foto: ak

Bogenhausen · Einer der größten Münchner Stadtbezirke mit rund 75.000 Einwohnern lud am vergangenen Donnerstag zur alljährlichen Bürgerversammlung. Rund 200 Johanneskirchner, Denninger, Zamdorfer, Englschalkinger und Oberföhringer waren in die Turnhalle der Helen-Keller-Realschule gekommen, um sich über die Entwicklungen in ihrem Stadtteil zu informieren.

Vorab standen Mitarbeiter des Baureferats, der MVG, des Bezirksausschusses Bogenhausen (BA 13) und der Polizei den Bürgern für ihre Fragen zur Verfügung. Um 19 Uhr eröffnete Bürgermeister Hep Monatzeder dann die Veranstaltung mit einer Multimediapräsentation über den Stadtteil.

Dabei informierte er die Bürger ausführlich über anstehende Bauprojekte. Dazu äußerte sich auch Angelika Pilz-Strasser (Die Grünen), als stellvertretende Vorsitzende des BA 13. »Gerade die Verzögerung beim Bau des Effnerheims bedauern wir sehr«, so Pilz-Strasser. Auch den Bürgern war das Altenheim an der Effnerstraße ein wichtiges Anliegen. So stellte Verena McRae den Antrag, statt einem Pflegeheim doch lieber ein dreistufiges Altenheim zu bauen, ebenso sprach sie sich für mehr Seniorenwohnungen aus. Dass im 13. Stadtbezirk überdurchschnittlich viele Senioren leben, stellte auch Pilz-Strasser fest. »Deshalb wünschen wir uns im Norden Bogenhausens ein zweites Alten- und Servicezentrum.«

Aber auch für die kleinsten Bogenhauser will sich der BA 13 einsetzen. So sei der Ausbau der Kindertagesstätten, Horte, Krippen und Kindergärten ein zentrales Anliegen. »Leider ist die Versorgung unserer Kinder, was Betreuungsplätze angeht, in allen Altersstufen schlechter als in anderen Stadtteilen«, muss auch Monatzeder zugeben. Genau in diese Kerbe schlugen auch zwei Denninger Mütter, die vehement einen Ausbau der Mittagsbetreuung an der Fritz-Lutz-Schule forderten.

Aber auch positive Nachrichten hatte Pilz-Strasser bei der Vorsorgung der kleinen Bogenhauser zu überbringen. »Am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium ist es uns nach langwierigen Diskussionen endlich gelungen, den Mensaausbau voranzutreiben und auch mögliche Erweiterungsbauten prüfen zu lassen.« Mit kräftigem Applaus quittierte das Publikum diese Arbeit des BA 13. Auch der Ausbau der Grundschule an der Oberföhringer Straße und der Kampf gegen die Schließung der Hauptschule an der Stuntzstraße stieß bei den anwesenden Bürgern auf Begeisterung. Weniger begeistert zeigten sich die Anwohner der Savitsstraße in Daglfing. Vor ihrer Haustür verliefe mittlerweile eine »Rennstrecke«.

»Gerade im Winter habe ich wöchentlich Autos im meinem Garten stehen, weil die erlaubten 30 Kilometer pro Stunde um ein vielfaches überschritten werden«, beschwert sich Oliver Herbert. Hier müsse endlich was geschehen, ein Bürgersteig sei schon lange fällig genauso wie regelmäßige Verkehrskontrollen.

Da war die Bogenhausener Polizei gefragt. Und Dienststellenleiter Manfred Albert berichtet ausführlich über die Sicherheit im Stadtbezirk. In einzelnen Teilbereichen, gerade was die Gewaltkriminalität anbelangt, seien zwar Zuwächse zu verzeichnen, im Vergleich zu anderen Stadtviertel und vor allem zu anderen Großstädten sei München aber sehr sicher.

Gegen 21.30 Uhr leerten sich zusehends die Reihen und die Bogenhauser schienen sichtlich zufrieden durch die kalte Nacht nach Hause zu gehen. Schließlich wohnen sie doch alle trotz vieler kleiner Beschwerden gern in Bogenhausen. A. Koller

Artikel vom 25.09.2007
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