Bürgermeister wollen Lkw aus Eching und Neufahrn auf die Autobahn zwingen

Eching/Neufahrn · Schluss mit Brummikorso

Neufahrns Bürgermeister R. Schneider (links) und Echings Gemeindechef J. Riemensberger (re.) kämpfen gemeinsam für das Lkw-Durchfahrtsverbot auf der durch beide Ortschaften durchführenden Staatsstraße. F: ba

Neufahrns Bürgermeister R. Schneider (links) und Echings Gemeindechef J. Riemensberger (re.) kämpfen gemeinsam für das Lkw-Durchfahrtsverbot auf der durch beide Ortschaften durchführenden Staatsstraße. F: ba

Eching/Neufahrn · Die Bürgermeister Josef Riemensberger (Eching) und Rainer Schneider (Neufahrn) sind sich einig und haben zu hundert Prozent das gleiche Ziel: Der tagtäglich auf der Hauptstraße durch Eching und Neufahrn rollende Hackschnitzeltransport soll aus den Ortschaften heraus gezwungen werden – auf die Autobahn oder die Bahnschiene. Einen entsprechenden Antrag haben die beiden Bürgermeister bereits gestellt und sind auch bereit für den gerichtlichen Weg.

Zudem arbeiten beide bereits an der Umgehungsstraße für Dietersheim. Das große gemeinsame Ärgernis der beiden Gemeinden sind die Laster, die täglich durch die Ortschaften Richtung Zolling zum dortigen Kraftwerk rollen. »Lkws, die keine Ziele im Ort ansteuern, müssen unbedingt raus aus den Ortsdurchfahrten«, heißt es in einer von beiden Bürgermeistern unterzeichneten Presseerklärung. Die Gemeindechefs haben in den letzten Monaten einen Antrag auf eine Lkw-Sperrung erarbeitet und darin inklusive Kennzeichenerfassung den überörtlichen und täglichen Durchgangsverkehr nachgewiesen.

Besondere Brisanz bekommt der Antrag durch eine öffentliche Erklärung des Kraftwerksbetreibers, dass aus Kostengründen der Umstieg auf die Schiene – Industriegleise für den Transport wären vorhanden – nicht in Frage kommt. »Vielleicht passiert ja doch noch ein Wunder«, sagt Echings Bürgermeister Josef Riemensberger, der sich für die Zukunft eine steigende Attraktivität der Schiene wünscht. Da nun aber alles auf unveränderten Dauer-Fahrbetrieb durch Eching und Neufahrn hinaus läuft, wollen die Bürgermeister die Lastwagen auf die mautpflichtige Autobahn zwingen.

Riemensberger freut sich schon auf die Auseinandersetzung, »denn es gibt keinen besseren Präzedenzfall als diesen.« Rund um Eching verlaufen Autobahnen, auf denen die Hackschnitzel schneller und für den Bürger ohne Belastungen und Gefahren transportiert werden können. Auch sein Neufahrner Pendant Rainer Schneider ist nach den umfangreichen Vorarbeiten zum Antrag wild entschlossen: »Wenn man Angst vor der eigenen Courage hat, dann wird man die zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten auch nicht voll ausschöpfen.«

Parallel arbeiten die beiden benachbarten Bürgermeister an der Lösung für die Ortschaft Dietersheim, durch die entlang der Bundesstraße B11 unzumutbare Verkehrsmengen fließen.

Hier hat die Gemeinde Eching bereits den in der Region anerkannten Verkehrsexperten Prof. Harald Kurzak den Auftrag für umfangreiche Untersuchungen erteilt. Zusammen mit einer Umgehung müssen die Straßen nach Eching und Neufahrn umgestaltet und ausgebaut werden. Hier setzt Riemensberger darauf, dass die Gemeinde Eching die Vorarbeiten in Eigenregie macht und bezahlt. Nur so könne man das dringend notwendige Verkehrsprojekt entscheidend vorantreiben. Nico Bauer

Artikel vom 25.09.2007
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