Der Maßmannpark soll neu gestaltet werden, aber an den Absprachen hakt’s

Maxvorstadt · Neugestaltung – irgendwie

Neue Spielflächen, mehr Farben und ein historischer Bezug: Das sind die Pläne für die Neugestaltung des Maßmannbergls. Foto: jus

Neue Spielflächen, mehr Farben und ein historischer Bezug: Das sind die Pläne für die Neugestaltung des Maßmannbergls. Foto: jus

Maxvorstadt · Der Maßmannpark bekommt ein neues Gesicht. Und das Beste: Die Bürger können mitentscheiden, wie die grüne Oase zwischen Maßmann- und Heßstraße künftig aussehen soll. Wie die Meinungen und Ideen der Bürger in die Umgestaltung mit einfließen sollen, ist jedoch unklar. Auch der Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) weiß hierzu noch wenig.

Der Grund für die geplante Verschönerung: die Neubauten auf dem Löwenbräugelände am Stiglmaierplatz. Wenn dort Leute einziehen, wird der Park mehr besucht, so der Gedanke. Die Investoren des Bauvorhabens liefern auch die finanziellen Mittel für das Projekt. »Dort fehlen die vorgeschriebenen Freiflächen«, erklärt Wolfgang Mesenich vom städtischen Baureferat, Abteilung Gartenbau. Genau wie bei den Neubauten am botanischen Garten hätten sich die Bauherren von der Verpflichtung zur Freiflächengestaltung freigekauft. »Und einen Teil des Geldes investieren wir nun in den Maßmannpark«, so Mesenich.

Seit April hatte ein Schild am Eingang die Parkbesucher dazu aufgefordert, Verbesserungsvorschläge beim Baureferat einzureichen. »Darauf hat aber nur eine Handvoll Leute reagiert«, sagt Mesenich. Einer davon ist Gerhard Mittag. »Ich habe meine Kindheit in dem Park verbracht«, erzählt er. Schade findet er, dass sich inzwischen fast nur noch Kinder und Jugendliche dort aufhalten. »Früher haben sich hier Alte und Junge getroffen.« Seine Anregung: Freizeitangebote für Erwachsene wie ein Schachfeld und die Wiederbelebung der Sommerstockbahn. »Im Moment wird sie nicht genutzt, weil sie keiner kennt.«

Von Mai bis Juli hat das Baureferat außerdem eine dritte und siebte Klasse der Förderschule an der Dachauer Straße, eine achte Klasse der Hauptschule an der Schwindstraße und die Besucher des Jugendtreffs M10City jeweils für einen halben Tag ins Freizeitheim an der Maßmannstraße eingeladen und nach ihren Ideen gefragt. Die Kinder wünschen sich unter anderem eine Bühne für Breakdance, ein Baumhaus mit Seilen zum Klettern, neue Schaukeln und Rutschen, einen niedrigen Basketballkorb und einen Wasserspielplatz.

Die Vorschläge der Jugendlichen: Tische und Bänke als Treffpunkt, Spielfelder für Volleyball, Basketball und Fußball, ein Kiosk, ein Trinkbrunnen – und: weniger Müll.

Die Erzieherinnen der sieben Kindergärten und Kindertagesstätten, die den Maßmannpark als Spielplatz nutzen bemängeln vor allem, dass die Spielgeräte nah an der Straße liegen. Eine weitere Kritik: Die Unübersichtlichkeit des Parks und fehlende Toiletten. Ihr Vorschlag: den Park mit Hecken in verschiedene Bereiche für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche teilen.

Laut Mesenich ist es noch bis Jahresende möglich, Ideen und Vorschläge zum Maßmannpark einzubringen. Baubeginn sei frühestens im kommenden Frühjahr. Die zuständigen Landschaftsarchitekten haben jedoch dazu erklärt, die Bürgerbeteiligung sei bereits abgeschlossen. »Wir werden den Park auf drei Säulen neu gestalten«, erläutert Arndt Schulte Döinghaus vom Büro Luz auf Anfrage des »Münchner Zentrum«. »Sport und Spiel, Historie und Farbe werden den Park gliedern.« Vorgesehen seien mehrere unterschiedliche Sportflächen und eine Gliederung mittels unterschiedlicher Blühpflanzen und farbigen Bänken. Auch Geschichte soll im Park stattfinden: »Schließlich ist der Namensgeber Maßmann einer der Begründer der Turnbewegung«, so Schulte Döinghaus. Dem Bezirksausschuss wurde das Projekt nach Angaben des Vorsitzenden Klaus Bäumler bislang noch nicht vorgestellt: »Es wurde nur im Unterausschuss präsentiert.« J. Stark

Artikel vom 11.09.2007
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