Albrecht Ackerland über gammlige Zeiten in Bayern

München - „Da schau her“

Das verstehe, wer mag: jetzt haben wir in Bayern schon wieder einen Fleischskandal, der sich – oder eher nicht – gewaschen hat und keiner muss seinen Kopf dafür hinhalten. Außer den Dönerproduzenten, die das Gammelfleisch gekauft haben und sich jetzt dumm von der Seite anschauen lassen müssen. Schwarze Schafe, so nannte und nennt man die Betriebe, die Gammelfleisch umettikettieren und dann weiterverkaufen, als wäre nichts gewesen. Verantwortlich, diese schwarzen Schafe zu finden und zu stellen, wäre eigentlich unser Lieblingsminister Werner „Schnappi“ Schnappauf.

Genau, der Mann, der auch Bruno auf dem Gewissen hat und dem schon 2006, beim letzten Gammelfleischfund nix eingefallen ist. Stärkere Kontrollen sollte es geben, aber das hat nicht funktioniert. Irgendwie ist unser Minister Schnappauf ja eine tragische Figur. Erst dieser Bär, dann das Fleisch und wie immer diese leidige Presse. Da kann man, ja, da muss man schon mal granteln und sich umsehen, ob es denn nicht jemanden gibt, der ihn liebt, den Schnappauf. Und den gibt es. Nämlich den BDI, den Bundesverband der deutschen Industrie. Schon am 24. September soll Schnappauf dort zum neuen Hauptgeschäftsführer werden. Ein Umweltminister bei der Industrie, das ist ungefähr so, wie wenn eine Kuh zum Tanzen geht. Glaubt unsereiner.

Obwohl, der Söder-Markus – sie erinnern sich, das ist dieser CSU-Lautsprecher, der doch allen Ernstes forderte, dass die Schulkinder jeden Morgen die Nationalhymne singen sollen, - dieser Söder-Markus will Nachfolger werden vom Schnappauf. Gelernt hat der übrigens nix Gescheites. Bloß Journalismus. Und dann auch noch beim BR. Ich kann ihnen aus Erfahrung sagen: Man beherrscht da vor allem eines und zwar das Gscheit-Daherreden. Aber Gammelfleisch fangen kann man mit der Ausbildung nicht. Aber vielleicht hilft’s ja auch da, wenn man jeden Morgen ein bisserl singt. Und vielleicht sollten wir das auch machen, so gammlig wie das grad alles daher kommt bei der CSU.

Artikel vom 06.09.2007
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