Barbara Schöneberger und ein unvergesslicher Abend

München - Nachtigall mit Porsche

Understatement kann nicht schaden – so bezeichnet sich Barbara Schöneberger auch schon mal als „die Dicke aus’m Fernsehen“. Übertreiben Sie doch nicht so furchtbar, Frau Schöneberger! Foto: Veranstalter

Understatement kann nicht schaden – so bezeichnet sich Barbara Schöneberger auch schon mal als „die Dicke aus’m Fernsehen“. Übertreiben Sie doch nicht so furchtbar, Frau Schöneberger! Foto: Veranstalter

Sie ist schlagfertig und immer für eine Überraschung gut: Entertainerin Barbara Schöneberger wandelt ab Montag, 24. September, auf musikalischen Pfaden. Zusammen mit dem Berlin Pops Orchestra präsentiert sie Klassiker der Musikgeschichte. Trotz vollem Terminkalender hat sie sich für ein Gespräch mit dem Münchner SamstagsBlatt Zeit genommen. Ein Gespräch, geprägt von Offenheit, Selbstironie und Understatement.

Die Tournee heißt „A Night to Remember“ – Warum wird der Abend unvergesslich wie der Titel verspricht?

Na, das Publikum erwartet grandioser Gesang. Ich kann ja singen wie eine Nachtigall. Da treibt es den Besuchern Tränen in die Augen, so schön singe ich. Dazwischen werde ich dann noch erzählen, warum ich eigentlich singe und dass beim Fernsehen auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Naja, und so machen wir uns für zwei Stunden einen schönen Abend.

Was gehört denn nun genau zu Ihrem Repertoire?

Ich singe ganz verschiedene Stücke, zum Beispiel „If you could read my mind“ in einer Las Vegas Version. Aber auch eigene Sachen.

Und die CD dazu?

Ich habe mich mit den Produzenten von Roger Cicero und Annett Louisan zusammengesetzt. Was da rausgekommen ist, ist ein Kracher. Gut und lustig ist sie geworden und Ende Oktober erhältlich. Ich mache Deutschland mit der Tour quasi erst wehrlos und dann wollen sie unbedingt alle die CD kaufen (lacht).

Warum sind bisher nur sechs Termine geplant?

Ich bin ehrlich, wir mussten erstmal sehen, ob sich irgendjemand dafür interessiert. Wir können nicht 40 Städte planen und dann will niemand die Dicke aus dem Fernsehen sehen. Der Verkauf läuft aber bisher wirklich gut und die Hallen, auch der Münchner Herkulessaal, sind super. Also besser geht es ja nicht mehr. Jetzt haben wir die Gewissheit, dass es tatsächlich jemanden interessiert. Nächstes Jahr geht es auf große Tour.

Werden wir jetzt im Fernsehen auf Sie verzichten müssen?

Nein, auf keinen Fall. Aber ich werde mir die Sachen vorher genau anschauen. Ohne Fernsehen gibt es ja heute keine Musik mehr. Eigentlich schlimm. Aber bei „Genial daneben“ werde ich wieder zu sehen sein, das macht mir Spaß.

Trotzdem haben Sie den Schritt zur Musik gewagt. Gibt es dazu eine Geschichte?

Ich habe einfach an einem Abend gesungen und es hat mir Spaß gemacht. Man hat mir angeboten es auszubauen. Bei dieser Tour kann ich sagen, wie ich es haben möchte. Alles hört auf mein Kommando. Beim Fernsehen werden mittlerweile große TV-Shows an einem Tag produziert, früher hatten wir eine Woche. Bei der Musik entscheide ich und sage: diese Klamotte und diese Frisur.

Am 27. September geht es nach München, wo Sie geboren und aufgewachsen sind. Macht es das zu einem besonderen Abend?

Ich habe im Herkulessaal als Kind schon einmal Carmina Burana gesungen. Aber klar: München ist so etwas wie Heimat für mich. Hier habe ich 25 Jahre gelebt, meine Eltern sind noch da und meine Freunde. Man hat das Gefühl in der Stadt kennt man jeden Dritten aus der Schule und stand jedem Zweiten schon einmal stumm im P1 gegenüber.

Welche Ecken in München lieben Sie besonders?

Den Gärtnerplatz, weil ich dort gewohnt habe und da immer noch oft im Café sitze. Na ja, und den Viktualienmarkt, weil ich mal in der Frauenstraße gewohnt habe. Ich denke, ich mache es einfach so wie alle Münchner: Ich fahre Porsche und gehe ins „Roma“ zum Essen (lacht).

Spielt die Stadt in Ihren Zukunftsplänen eine Rolle?

Nach München werde ich wohl nicht mehr ziehen. Wenn ich noch einmal umziehe, dann nach Berlin, aber Hamburg gefällt mir bisher ganz gut. Aber ich komme immer wieder gerne nach München. Ich werde jetzt erstmal sechs wahnsinnig geniale Konzerte hinlegen und mich nächstes Jahr längere Zeit ganz meinem Privatleben hingeben.

In einem Satz: Warum muss man Ihr Konzert erleben?

(lacht) Möchten Sie morgen im Büro zu denen gehören, die nicht mitreden können? Nein? Na dann: Heben Sie Ihren Hintern und kaufen Sie ’ne Karte.

von Kathrin Schubert

Artikel vom 30.08.2007
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