Der Saisonstart der Moosacher Fußballclubs steht kurz bevor – ein Formcheck

Moosach · Es wird wieder ernst

Moosach · Schluss mit langweiligen Testspielen und kräftezehrenden Konditionseinheiten – die neue Saison vieler Amateurclubs steht kurz vor dem Anpfiff. Der Moosacher Anzeiger hat alles Wissenswerte rund um vier Moosacher Fußballclubs zusammengetragen und bietet einen kleinen Überblick. Mesut Türkal, Trainer des SC Amicitia, definiert sein Saisonziel ohne Umschweife: »Alles andere als ein Aufstiegsplatz interessiert mich nicht«.

Optimistisch stimme Türkal vor allem die sehr gute Vorbereitung seiner Elf. Zudem hebt der Trainer die neue mannschaftliche Geschlossenheit hervor, die noch im letzten Jahr »auf Krücken« ging. Die größten Konkurrenten, die das »Unternehmen Aufstieg« gefährden könnten, sieht der Coach im SV Am Hart sowie im FC Türk Spor Garching. Verstärkt hat sich der SC Amicitia mit dem Rückkehrer vom SV Nord-Lerchenau, Jerome Johnson, und David Mücke, der vom SV Olympiadorf-Concordia an die Homerstraße wechselte. Letzterer darf gleich am ersten Spieltag gegen seine alten Mannschaftskameraden antreten.

Beim TSV Moosach-Hartmannshofen bleibt man trotz guter Vorbereitung bescheiden. TSV-Trainer Anton Hoffmann über seine Erwartungshaltung: »Ab dem ersten Spieltag sollten wir uns unter den ersten Fünf der Tabelle tummeln.« Bliebe das Verletzungspech aus, kann Hoffmann sich jedoch schon vorstellen ein Wörtchen um die Aufstiegsränge mitzureden. Nach den Abgängen von Matthias Sagerer, der zum SV Waldeck abwandert und Torwart Hans Federl, der seine Laufbahn beendet, darf sich Hoffmann über einige Neuzugänge freuen. Neben Stefan Guts-miedl vom TSV Dachau 65 und Reiner Rütsch vom SV Weichs verpflichteten die Moosacher Frank Winter vom Oberligisten Viktoria Aschaffenburg. Hinzu kommen sechs Spieler aus der eigenen Jugend.

So optimistisch wie der TSV-Trainer würde Andreas Schmalz, Übungsleiter des FC Olympia Moosach, auch gerne in die Saison starten. Fünf langzeitverletzte Stammspieler lassen jedoch keine großen Sprünge zu. Daher gibt Schmalz eine eher zurückhaltende Zielsetzung vor: »Die Vorrunde wird ganz hart. Mit einem einstelligen Tabellenplatz wäre ich zufrieden. Sollten die Verletzten zur Rückrunde wieder einsatzbereit sein, peilen wir die ersten Fünf an«. Zwar war mit Manuel Stumpf (zum FV Hansa Neuhausen) nur ein Abgang zu beklagen, jedoch kommt mit Stefan Deschinger (vom SV Gotteszell) auch nur ein Neuer hinzu, der erst ab der Rückrunde zum Kader hinzustoßen wird.

Probleme ganz anderer Art plagen den SC München 50. Nicht nur, dass die zweiwöchige Vorbereitung extrem kurz ausfiel, auch ein Trainer wird dem SCM erst im Laufe der Hinrunde zur Verfügung stehen. Solange teilt sich Andreas Zebos, Leiter der Fußballabteilung und Spieler, den vakanten Trainerposten mit einem Mitspieler. Den Schwierigkeiten zum Trotz geht der SCM mit breiter Brust in die Saison. »Unser Ziel ist der Aufstieg in die A-Klasse«, so Zebos kämpferisch. Zur Verwirklichung dieses Zieles musste er jedoch zuerst wichtige Abgänge kompensieren: Topstürmer Tomislav Topcic wechselte zum FC Croatia und Torwart Andreas Klein spielt nun beim TSV Haar. Laut Zebos sollte der Weggang der beiden mit den Neuzugängen Christian Maurovic (SV Funkstreife), Ratislav Kacanovsky (SV Allach) und Ersim Demircan (SV Schwarz-Weiß) gelungen sein.

Neben der Vorfreude herrschte bei vielen Vereinsfunktionären auch eine Missstimmung gegenüber dem Bayerischen Fußball-Verband (bfv). Stein des Anstoßes: Die Zusammenstellung der Ligen. Nicht selten kommt es zu Spielen, bei denen die Clubs außerordentlich weit anreisen müssen, obgleich mehrere Mannschaften im näheren Umkreis in der selben Klasse beheimatet sind. So muss beispielsweise der TSV Moosach-Hartmannshofen zu einem Auswärtsspiel nach Daglfing anreisen, obwohl der Moosacher Verein SC Amicitia ebenfalls in der Kreisklasse kickt.

Dieser Zustand stößt TSV-Trainer Hoffmann sauer auf: »Die beim bfv kennen wohl keinen Stadtplan oder sind absolut ahnungslos. Wir könnten in unmittelbarer Nähe sechs Derbys bestreiten«. Hoffmann ist sich sicher, dass die Attraktivität der Spiele und Ligen durch die Derbys zunehmen würde. Auch Andreas Schmalz, Trainer des FC Olympia Moosach, ist mit der Situation nicht zufrieden: »Es ist schon ärgerlich. Wir müssen zu den Spielen oft sehr lange fahren.« Ein Ärgernis, das für die reisenden Clubs somit nicht nur attraktive Spiele sondern auch ein Menge Benzingeld kostet. Peter Schmid, der Kreisspielleiter des bfv, reagiert überrascht auf die Vorwürfe: »Ich kann mir die Vorhaltungen nicht erklären. Wir haben die Gruppen anhand des Stadtplanes reformiert. Unser Ziel war es, die weiten Anfahrtswege zu vermeiden.« Dass dies jedoch nicht immer gelingt, weiß auch der bfv-Mann: »Es gibt Grenzfälle. Aufgrund der geographischen Lage müssen ein paar Teams in andere Gruppen verschoben werden. Außerdem müssen wir auf die ausgeglichenen Stärken der Gruppen achten.« Eine schriftliche Bitte der Vereine einer bestimmten Gruppe zugeteilt zu werden sei zwar möglich, jedoch stellt Schmid klar: »Es ist kein Wunschkonzert«.

Spätestens wenn der Anpfiff am kommenden Wochenende ertönt, dürften sich die Gemüter wieder etwas beruhigt haben. Denn dann zählen für die Fußballnarrischen nur noch Tore, Punkte und Siege. Andreas Weiß

Anpfiff zum Auftakt

Wer spielt wann gegen wen?

SC Amicitia Gegner: SV Olympiadorf-Concordia Spielstätte: Moosacher Straße 99 (Auswärts) Anstoß: Sonntag, 2. September, um 14.30 Uhr Prognose: SCA-Trainer Mesut Türkal geht von einem knappen Sieg seiner Elf aus.

TSV Moosach-Hartmannshofen Gegner: FC Wacker München Spielstätte: Lechelstraße 35 (Heim) Anstoß: Sonntag, 2. September, um 14.30 Uhr Prognose: Trainer Hoffmann erwartet einen klaren Sieg.

FC Olympia Moosach Gegner: FC Phönix München II Spielstätte: Langkofelstraße 3 (Auswärts) Anstoß: Sonntag, 2. September, um 12.45 Uhr Prognose: Übungsleiter Schmalz kann die Partie nicht einschätzen.

SC München 50 Gegner: Grüne Heide Ismaning II Spielstätte: Wiesstraße 50 (Auswärts) Anstoß: Samstag, 1. September, um 13.15 Uhr Prognose: Übergangstrainer Zebos will mit mindestens einem Punkt die Heimreise antreten.

Artikel vom 28.08.2007
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