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Die Künstlerin Brigitte Obermaier zeigt ihren Blick aufs Viertel
Moosach · Moosach in Aquarell
Malerisches Moosach: Die St.-Martins-Kirche aus Sicht der Künstlerin Brigitte Obermaier. Foto: Privat
Moosach · Das Pelkovenschlössl, die Netzer-Villa, das Uptown-Gebäude, die Hartmannshofener Raphaelskirche – als Aquarell, Zeichnung oder Druck: zum 1.200. Geburtstag Moosachs hat die Malerin Brigitte Obermaier wichtige Gebäude des Stadtviertels künstlerisch verewigt. Bis 7. September stellt sie ihre Werke in der Stadtbibliothek an der Hanauer Straße aus.
»Ich wurde in Moosach geboren und habe mein ganzes Leben im Viertel verbracht«, verrät die Hobby-Malerin und frühere Steuerfachgehilfin Obermaier – und daher ist es nicht weiter erstaunlich, dass sie »ihrem« Stadtviertel zum Jubiläum mit selbstgemalten Bildern huldigt. 27 ihrer persönlichen Moosach-Ansichten zieren derzeit Wände der Stadtbibliothek.
Die Bilder der Künstlerin, die sich selbst gerne als »Miss Zauberblume« und als »echte Moosacher Münchnerin« bezeichnet, bestechen vor allem durch Detailgenauigkeit, einen Schuss Romantik – und vor allem durch Obermaiers verblüffende Kenntnis des Viertels: Es scheint keinen Winkel zu geben, den das Moosacher Urgestein nicht ergründet, kein bedeutendes Bauwerk, dem sie sich nicht mit liebevoller Genauigkeit genähert hat. Auch der alte Gaskessel der Münchner Stadtwerke etwa, der längst Geschichte ist, fügt sich in einem ihrer Bilder in dominant-grauen Farben derart selbstverständlich in die Gegend, als wäre er genau dort bis in alle Ewigkeit verankert.
Dann wieder leuchten die St.-Martins-Kirche und die Raphaelskirche in solch sinnlichen Gold- und Grüntönen, als schwebe der Heilige Geist über den Gotteshäusern. Obermaiers Intention ist, in ihren Bildern Alt und Neu auf ungezwungene Art zusammenzubringen: »Diese Mischung ist genau das, was auch die Atmosphäre Moosachs ausmacht.«
Das Uptown-Hochhaus mit seinen imposanten Glasfassaden neben die aus dem Jahr 807 stammende St.-Martins-Kirche zu stellen – das kann kitschig wirken. Obermaier aber schafft es, diese Gebäude glaubhaft und unaufdringlich nebeneinander zu montieren. Aber auch einfacheren Gebäuden spürt die Künstlerin nach: ihr eigenes Haus etwa hat sie knallig-bunt in Hundertwasser-Manier in Szene gesetzt. Unauffälliger ist ihre Version der Gaststätte »Moosach«, die von ganz gewöhnlichen Menschen besucht wird.
Bei einem Gebäude allerdings hat Obermaier einen Trick angewendet: Um die graue Betonfassade der Polizeiinspektion an der Puchheimer Straße nicht ganz so trist wirken zu lassen, hat sie die Wandfront in ihrem Bild mit Sand besprenkelt. »So schaut das Haus einfach viel schöner aus«, erläutert sie lachend. Überhaupt sei dieses Bild das Schmuckstück der Ausstellung, »denn so schön ist das Polizeirevier in natura gar nicht.«
Die Ausstellung ist immer montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 19 Uhr, mittwochs von 14 bis 19 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Artikel vom 14.08.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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