Zukunft der Handwerkshäusl am Nikolaiplatz: Raum für soziale Einrichtungen

Schwabing · Kein Verkauf geplant

Noch ist die Zukunft der Handwerkshäuschen ungewiss. Der BA will sich für eine sozio-kulturelle Nutzung einsetzen. 	Foto: ks

Noch ist die Zukunft der Handwerkshäuschen ungewiss. Der BA will sich für eine sozio-kulturelle Nutzung einsetzen. Foto: ks

Schwabing · Der Versorgungsgrad an Kindertagesstätten im Stadtbezirk Schwabing-Freimann ist mit 24,1 Prozent knapp unter dem Durchschnitt der Landeshauptstadt München mit 25 Prozent. Und so sind die Wartelisten lang und es erscheint daher wichtig, neue Einrichtungen für Kinder zu schaffen. Mitten auf dem Nikolaiplatz befindet sich ein idyllisches Kleinod, das, wenn es nach dem Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) ginge, sehr gut für Kindertagesstätten geeignet wäre.

Die sogenannten Handwerkshäuschen an der Seidlvilla stehen unter Denkmalschutz. Haus Nummer drei ist seit einem halben Jahr verlassen, der damalige Kioskbesitzer hat das Weite gesucht, Haus Nummer zwei ist derzeit noch privat vermietet.

»Wir haben im BA immer wieder Anfragen von Kindertageseinrichtungen, die Räumlichkeiten suchen. Die Häuschen wären durch ihre direkte Nachbarschaft zur Seidlvilla und deren Garten ideal für Kinder«, meint Bezirksausschuss-Mitglied und Architektin Petra Piloty (SPD). Konkret hätten eine deutsche und eine chinesisch-deutsch-bilinguale Kindertagesstätte Interesse an den Handwerkshäuschen angemeldet.

Gesucht-gefunden also, wären da nicht die Gerüchte um einen Verkauf der Häuschen seitens der Stadt München. »Die Stadt ist gerade dabei, alle unwirtschaftlichen Liegenschaften zu verkaufen. Doch so geht es nicht, denn die Gebäude wurden trotz der Vorgaben des Amtes für Denkmalschutz, unpfleglich behandelt«, schimpft der BA-Vorsitzende Werner Lederer-Piloty. Man könne die Anwesen nicht erst vergammeln lassen und dann abstoßen.

Seine Frau hat indes zwei Anträge für die Sitzung am gestrigen Dienstag, 31. Juli, formuliert. Zum einen soll die Stadt mit dem Mieter des Anwesens Nikolaiplatz 2 in Verhandlung treten mit dem Ziel, das Gebäude für eine sozio-kulturelle Nutzung freizumachen. Dem langjährigen Mieter soll angemessener Ersatzwohnraum angeboten werden. Zum anderen wird die Landeshauptstadt München aufgefordert, entsprechend ihrer Verpflichtung das denkmalgeschützte Anwesen Nikolaiplatz 3 zu pflegen und Instand zu halten.

Das Sozialreferat sieht derweil den Bedarf im Stadtteil gegeben. Über den geplanten Standort am Nikolaiplatz liegen Monika Niedermayer vom Sozialreferat bislang keine Informationen vor. Zunächst muss ohnehin das Kommunalreferat entscheiden. Von dort kommt Entwarnung: »Ein Verkauf steht derzeit nicht zur Debatte, da wir gerade eine andere Lösung prüfen«, erklärt Sprecher Christoph Gernhäuser.

Ein dem Referat vorliegender Antrag fordert eine Jugendeinrichtung. Deshalb werden die Gebäude nun erstmal auf deren Tauglichkeit geprüft. Bis zu einer definitiven Entscheidung könnte laut Gernhäuser allerdings noch einige Zeit ins Land ziehen.

Artikel vom 31.07.2007
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