Der 650. ist ein besonderer Spielplatz: Skateanlage am Fasaneriesee eingeweiht

Fasanerie · Alles, außer gewöhnlich

Nur ein kleiner »Schnipp« für einen OB und ein kleiner Schritt für einen Skater: Die neue Skateanlage am Fasaneriesee wurde am vergangenen Freitag offiziell den Skate-Fans übergeben.	 Foto: gf

Nur ein kleiner »Schnipp« für einen OB und ein kleiner Schritt für einen Skater: Die neue Skateanlage am Fasaneriesee wurde am vergangenen Freitag offiziell den Skate-Fans übergeben. Foto: gf

Fasanerie · Sie war eigentlich nie ganz unumstritten. Aber jetzt steht sie da und erfreut sich überregionaler Beliebtheit; weit über hundert Schaulustige kamen zur offiziellen Einweihung der neuen Skateanlage am Fasaneriesee am vergangenen Freitag, 27. Juli. Sogar Münchens Oberbürgermeister Christian Ude war persönlich dabei um das Eröffnungsband zu durchschneiden.

Denn der 270.000 Euro teure Skate-Park direkt an der Feldmochinger Straße »ist bei weitem kein gewöhnlicher Spielplatz«. Es ist die 650. Spielanlage die von der Stadt München errichtet wurde und zugleich die 28. Skateanlage. Doch damit nicht genug ist der Parcours der erste, bei dem das Baureferat schon bei der Planung direkt mit den Skatern selbst zusammen gearbeitet hat.

»Wir wünschen und erwarten uns angesichts des Erfolges dieser Anlage, dass die Stadt München keine Skateanlage mehr ohne unsere Planungshilfe baut«, forderte Markus Suchanek vom Skateboarding München e.V. mit breiter Brust. Wenige Augenblicke später zeigte der Skate-Experte auch gleich sein Können in einer der beiden riesigen Betonwannen. »Nur ein Skater kann sich bereits in der Planung in die Bahn und deren Eigenheiten hineinfühlen«, so Suchanek bei seiner Ansprache. Da stand selbst der OB einigermaßen sprachlos daneben.

Dr. Rainer Großmann, Vorsitzender des Bezirksausschusses 24 (Feldmoching – Hasenbergl) dagegen blieb in seiner Laudatio auf sicherem Terrain und hob hervor, dass die neue Anlage direkt auf einen Antrag aus der Bürgerversammlung 2004 zurück geht. Großmann: »Die frühere Bürgermeisterin Gertraud Burkert hat in der Bürgerversammlung 2005 die Unterstützung der Stadt unmissverständlich klar gemacht und das Projekt unterstützt.« N

icht zuletzt auch deshalb, weil sich in Reihen des BA 24 eine glühende Verfechterin des Skateparks hervortat: Gabriele Kittl. Großmann hob die Leistung Kittls besonders hervor. Schließlich herrschten von Beginn an auch große Bedenken gegen die Skateanlage seitens der Bewohner. Die wetterten zwar, doch hatten sie in der Diskussion regelmäßig die schwächere Position. Schließlich ist die Betonbuckelpiste mit zwei Pool-Bahnen, Halfpipe, Rundkurs und verschiedenen Trick-Geländern weit weg jedweder Wohnbebauung. Dennoch runzelten friedliebende Seebesucher die Stirn beim Gedanken an knatternde Mini-Rollen auf nacktem Beton.

Dass das alles halb so schlimm ist, davon machten sich die Besucher am Freitag direkt selbst ein Bild. Trotz des Andrangs hatten nämlich die wenigsten ihre Rollerblades an oder ein Skateboard unterm Arm, sondern riskierten lieber einen vorsichtigen Besuch hautnah am Geschehen. Dorthin, wo laut Warnbeschilderung für Nichtskater kein Aufenthalt erlaubt ist, direkt an den Bahnenrand, um die zukünftige olympische Disziplin »Skateboard« (Olympia 2012 in London) aus nächster Nähe zu erleben.

Die Einladung nahmen die Skater gerne an und zeigten einige ihrer Kunststücke. Schließlich ist die Bahn schon jetzt über die Region hinaus in der Skaterszene bekannt und wird stark frequentiert. Ganz nebenbei stellten die ersten Besucher auch gleich eine Sache fest, an die Skateverein und Baureferat bei ihren Planungen nicht gedacht zu haben scheinen: Abfallkörbe sind direkt an der Anlage jedenfalls (noch) nicht zu finden.

Artikel vom 31.07.2007
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