Xuman, Rapstar aus dem Senegal, gastiert im Theatron

Olympiapark - „Keine geklonten Affen“

Hip-Hop trifft Roots Reggae, Dancehall und urbane afrikanische Klänge, wenn Xuman, Kocc6 und DJ Gee Bayss im Theatron des Olympiaparks spielen.	 Foto: VA

Hip-Hop trifft Roots Reggae, Dancehall und urbane afrikanische Klänge, wenn Xuman, Kocc6 und DJ Gee Bayss im Theatron des Olympiaparks spielen. Foto: VA

„Wir sind keine geklonten Affen, die den ganzen Tag rumtrommeln“, sagt die senegalesische Rap-Legende Xuman – und prangert an, dass Europäer afrikanische Musiker vor allem wegen ihrer vermeintlichen oder tatsächlichen Exotik erleben wollen. Ihn schmerzt es, dass Senerap-CDs im hiesigen Musikhandel kaum zu finden sind. Wenn überhaupt, dann in der Weltmusik-Abteilung – und nicht neben Rapmusik aus den USA und Europa.

Dabei sehen sich die Senerapper als Teil der internationalen Jugendkultur Hip-Hop – und Hip-Hop sei eben Hip-Hop, auch im Senegal. Vielleicht sogar vor allem dort: Immerhin ist im 11-Millionen-Einwohner-Land im Westen Afrikas die bedeutendste Hip-Hop-Szene des schwarzen Kontinents zu Hause, die drittgrößte Szene der Welt nach der US-amerikanischen und französischen.

Allein in der Hauptstadt Dakar agieren um die 2.000 meist politisch engagierte Hip-Hop-Crews. Einige von ihnen gelten sogar als Sprachrohr der größtenteils jugendlichen Bevölkerung – sogar von Politikern werden sie als Machtfaktor ernst genommen.

Musikalisch betrachtet ist Xuman ein Brückenbauer zwischen den Stilen: auf seiner aktuellen Platte „Gunman“ mischt er Hip-Hop, Roots Reggae, Dancehall und urbane afrikanische Klänge. In tiefgründigen Lyrics und mit viel Humor prangert er auf dem Werk gesellschaftliche Missstände an – in seiner Muttersprache Wolof, im jamaikanischen Patois, in Englisch und Französisch.

Gangsta- oder Spaß-Rap sind im Senegal übrigens fremd: „Hier hat man die Essenz des Hip-Hop bewahrt. Er ist ein Ventil für Protest, Veränderung und Entwicklung, eine Botschaft von Frieden und Einheit“, sagt Xuman, der sich selbst als „lyrical gunman“ sieht: seine Reime sollen weh tun.

Mit Kocc6 und DJ Gee Bayss spielt er am Donnerstag, den 2. August, ab 19 Uhr, im Theatron des Olympiaparks, der Eintritt ist frei. Dies ist übrigens nicht der erste Deutschland-Auftritt der Musiker: im vergangenen Jahr hatten sie beim offiziellen Programm zur Fußball-WM die Show von Ziggy Marley eröffnet, im Februar vergangenen Jahres gastierten sie als Vorband der „Saian Supa Crew“ in der Muffathalle.

Artikel vom 26.07.2007
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