Berg am Laimer Ordensschwestern feiern runden Geburtstag

Berg am Laim · 175 Jahre Barmherzigkeit

Die Barmherzigen Schwestern feierten beim Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael den runden Geburtstag ihrer Kongregation.Foto: VA

Die Barmherzigen Schwestern feierten beim Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael den runden Geburtstag ihrer Kongregation.Foto: VA

Berg am Laim · Seit genau 175 Jahren gibt es die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in München und Bayern. Dieses Jubiläum feierten sie am 19. Juli im neuen Mutterhaus in der Vinzenz-von-Paul-Straße in Berg am Laim. Zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik und öffentlichem Leben gratulierten zum Festtag, unter anderen Friedrich Kardinal Wetter, der einen Dankgottesdienst zu Beginn der Feierlichkeiten in der Pfarrkirche St. Michael zelebrierte.

Auch Oberbürgermeister Christian Ude bedankte sich bei den Schwestern für ihr »aufopferungsvolles Wirken« und wünschte dem Orden, »dass er auch weiterhin bleibt, was er in seiner bewegten Geschichte immer war: ein leuchtendes Beispiel katholischer Nächstenliebe, eine Stütze des sozialen Lebens und solidarischen Miteinanders«.

Besonders freuten sich die Barmherzigen Schwestern darüber, dass auch Herzog Franz von Bayern, der Chef des Hauses Wittelsbach, an der Feier teilnahm, geht doch die Ordensgründung auf dessen Vorfahren, König Ludwig I., zurück.

Seit dieser Zeit haben die Barmherzigen Schwestern großen Zulauf; denn es gab viele gläubige junge Frauen, die in der Tätigkeit für die Armen eine Lebenserfüllung sahen. Ihren Höchststand erreichte die Zahl der Schwestern im Jahr 1939: Insgesamt 2.847 Profess-Schwestern, Novizinnen und Kandidatinnen weist die Statistik dieses Jahr aus. Eingesetzt waren sie damals in über 150 Niederlassungen.

Der Nationalsozialismus und die Kriegszeit verursachten einen starken Einbruch. Es mussten viele Wirkungsstätten aufgegeben werden und viele Barmherzige Schwestern wurden aus den Krankenhäusern entfernt und durch so genannte »Braune Schwestern« ersetzt. Doch sie ließen sich auch von den NS-Schikanen nicht unterkriegen, obwohl ein Großteil der Ordensanlagen in Berg am Laim konfisziert wurden.

Nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Zahl der Kandidatinnen und Novizinnen wie bei anderen Ordensgemeinschaften aber rapide ab. Nichtsdestotrotz wagte die Gemeinschaft Anfang dieses Jahres einen Aufbruch. Sie bezog in Berg am Laim ein neues Mutterhaus und feierte die Einweihung im März, genau 175 Jahre nach der Ankunft der ersten Schwestern aus dem elsässischen Strasbourg.

Heute zählt die Kongregation 430 Schwestern, die in 29 Niederlassungen tätig sind – 26 leben und arbeiten im Berg am Laimer Mutterhaus. Die Berg am Laimer Schwestern arbeiten in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und an einigen Schulen in München.

Artikel vom 24.07.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...