Erhalt der Hauptschule wahrscheinlich – Schuldirektor will weiter kämpfen

Bogenhausen · Teilsieg für Stuntzschule

Das Staatliche Schulamt lenkt ein und stellt den Erhalt der Hauptschule in Aussicht: doch Rektor Hans-Detlef Tschense bleibt skeptisch.	 Foto: ak

Das Staatliche Schulamt lenkt ein und stellt den Erhalt der Hauptschule in Aussicht: doch Rektor Hans-Detlef Tschense bleibt skeptisch. Foto: ak

Bogenhausen · »Jetzt müssen wir dran bleiben und Nägel mit Köpfen machen.« Hans-Detlef Tschense, Rektor der Hauptschule an der Stuntzstraße zeigt sich kämpferisch. Obwohl sich das staatliche Schulamt nun nach langem Hin und Her zögerlich für den Erhalt der Schule ausspricht, »ist das ganze noch lang nicht ausgestanden«, meint Tschense.

Seit Monaten kursieren die Gerüchte, dass die Bogenhauser Hauptschule geschlossen werden soll. Genährt wurden diese durch einen Grundsatzbeschluss des Landtags einzügige Hauptschulen, das heißt Schulen, die pro Jahrgangsstufe nur noch eine Klasse bilden können, Zug um Zug zu schließen. Denn noch vor wenigen Wochen hatte das Schulamt der Bildung einer zweiten achten und dritten neunten Klasse nicht zugestimmt. Dagegen hat sich der engagierte Direktor von Anfang an gewehrt.

Denn gerade in den höheren Klasse hat die Schule enormen Zulauf durch Rückführer aus den umliegenden Gymnasien und Realschulen. »Während wir in der fünften Klasse gerade einmal 25 Schüler in einer Klasse haben, nehmen die Schülerzahlen ab der siebten und achten Klasse rapide zu«, weiß Tschense. »Teilweise haben wir so viele Anmeldungen, dass wir drei neunte Klassen bilden können.« Und viele der Jugendlichen kommen vom Gymnasium oder der Realschule. So würden aus den umliegenden Grundschulen mit rund 350 Viertklässlern nur noch etwa 17 Schüler auf die Hauptschule an der Stuntzstraße gehen. »Das ist ein Bogenhauser Phänomen. Viele Grundschulen, wie beispielsweise die Gebeleschule, rühmen sich sogar damit, fast alle Viertklässler auf weiterführende Schulen zu schicken«, weiß der 59-Jährige. Dabei würde jedoch völlig außer Acht gelassen, was man den Kinder dabei antue. »Weder Kinder noch Eltern haben etwas davon, wenn die Kinder dann mit durchschnittlich 17 Jahren psychisch am Ende wieder bei uns landen«, meint Tschense.

Doch genau auf diese Rückläufer hat sich die Hauptschule speziell eingerichtet. Bereits vor einigen Jahren ist man dazu übergegangen, die Rückläufer in einer Klasse zu bündeln, »um sie psychisch zu stabilisieren und zu motivieren«. Genau hier sieht auch Hans-Ulrich Pfaffmann, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport der SPD-Fraktion, eine Möglichkeit die Schule langfristig zu sichern. In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Bogenhausen riet er dem Schuldirektor, »sich zu profilieren« und sprach sich gleichzeitig für die Bildung einer Modellschule aus. Für diesen Vorschlag und sein Engagement für den Erhalt der Schule bekam Pfaffmann uneingeschränkten Rückhalt aus dem gesamten Bezirksausschuss. Einhellige Meinung: Wir wollen für den Erhalt der Schule im Herzen Bogenhausens kämpfen.

Und dies scheint nun ja auch zu gelingen. Zumindest stellt Georgine Müller, fachliche Leiterin des Staatlichen Schulamts in Aussicht, dass die »Planspiele, die in den letzten Wochen abliefen, die Tendenz aufweisen, dass es aus pädagogischer Sicht nicht sinnvoll ist, die Schule zu schließen«.

Dennoch bleibt Schuldirektor Tschense skeptisch und will bis zu seiner Pensionierung in sechs Jahren nicht »aufhören lästig zu sein«. Nur so könne man den endgültigen Erhalt der Schule unter Dach und Fach bringen. Andrea Koller

Artikel vom 17.07.2007
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