Pilotprojekt und Ausstellung Ismaninger Schüler zum Thema »Leben im Alter«

Ismaning · Ziel: Wohnen zu Hause

Ismanings Schüler haben Großes geleistet: Unendlich viele Aspekte über die Generationenbeziehung wurden in Wort und Bild anschaulich gemacht.	 Foto: ba

Ismanings Schüler haben Großes geleistet: Unendlich viele Aspekte über die Generationenbeziehung wurden in Wort und Bild anschaulich gemacht. Foto: ba

Ismaning · Alle sind sie unheimlich liebenswert und jeder ist anders. Diesmal reden nicht stolze Omas und Opas über ihre Enkel, sondern die Kinder beschreiben ihre Großeltern. Am vergangenen Wochenende wurden im Ismaninger Sozialzentrum die Arbeiten und Beiträge zum Thema »Wohnen im Alter zu Hause« von Grund- und Hauptschülern vorgestellt, im Rahmen eines Projektes, das von Ismaning aus die ganze Nation erreichen soll.

Initiatorin ist Sabine Wenng, Leiterin der Koordinationsstelle »Wohnen zu Hause«, die in Ismaning mit der Idee offene Türen einrannte. Johanna Hagn, die Leiterin des Familienzentrums, setzte die Idee zusammen mit der Grundschule am Kirchplatz sowie der Hauptschule um. Hier machten sich rund zwei Wochen lang die Kinder Gedanken über das Leben im Alter, beschrieben liebenswürdig ihre Großeltern. Die Hauptschüler produzierten zu dem Thema sogar eine eigne Schülerzeitung mit Senioren-Interviews, einem Besuch im Altenheim und der Aktion »Enkel fotografieren ihre Großeltern«.

Sabine Wenng beobachtete den Dialog hoch erfreut, »denn wir wollten so frischen Wind in das Thema Wohnen zu Hause bringen.« So erreiche man auch, dass in den Familien diskutiert werde. Dieser Dialog sorgte in den letzten Wochen auch in Ismaning dafür, dass die Kinder in ihren Gesprächen erfahren haben, wie das Leben früher war. »Ich fand es interessant, dass es hier früher Bomben gab«, schrieb ein Schüler in seinem Aufsatz, »statt Toilettenpapier hatten meine Großeltern nur Zeitungspapier«, war die Erkenntnis eines anderen Schülers. Das Ziel der Aktion ist das Verständnis dafür, dass die ältere Generation den Lebensabend so lange wie möglich zu Hause verbringen möchte. Genau deshalb war für Bürgermeister Michael Sedlmair Ismaning der perfekte Ort des Pilotprojektes: »Diese wirklich sehr beeindruckende Ausstellung geht in die Richtung, in die wir als Gemeinde gehen.« Gerade für das Wohnen zu Hause sei in Ismaning viel passiert. »Einen alten Baum verpflanzt man nicht«, zitierte der Gemeindechef eine bayerische Volksweisheit.

In den nächsten zwei Wochen sind die Arbeiten von den rund 60 Schülern noch im Sozialzentrum Ismaning, Reisingerstraße 27, ausgestellt: bis 27. Juli, Montag bis Freitag, 8 bis 19 Uhr. Sabine Wenng hofft, »dass auch anderswo der Funke überspringt.« In der Koordinationsstelle wird außerdem ein Rezeptbuch erstellt (als Download unter www.woh nen-zu-hause.de) und auch für andere Gemeinden angeboten. Bürgermeister Sedlmair drückt die Daumen für das Pilotprojekt: »Diese Ausstellung kann man guten Gewissens weiter empfehlen.« N. Bauer

Artikel vom 17.07.2007
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