Aktion des AWM soll die Moosacher Bürger zu mehr Mülltrennung animieren

Für ein müllfreies Moosach

»Moosach wird ein Vorzeigeviertel in puncto Mülltrennung sein«: Derzeit wird im Stadtteil Öffentlichkeitsarbeit für besseres Abfalltrennen gemacht. Foto: AWM

»Moosach wird ein Vorzeigeviertel in puncto Mülltrennung sein«: Derzeit wird im Stadtteil Öffentlichkeitsarbeit für besseres Abfalltrennen gemacht. Foto: AWM

Moosach · »Feins-trümpfe«, »Kaff-eefilter« und »Kinok-arte«: Was seit einigen Monaten auf den 180 Münchner Müllautos und sämtlichen Papier-, Bio- und Restmülltonnen der Stadt zu lesen ist, sind keine neuen Auswüchse der Rechtschreibreform – es handelt sich um die Kampagne der Stadt zur besseren Mülltrennung.

Eine Aktion, die nach Angaben des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes (AWM) höchst erfolgreich läuft: 6.200 Tonnen weniger Restmüll, 4.900 Tonnen mehr Papier und 1.800 Tonnen mehr Biomüll wurden im Vergleich zum Vorjahr gesammelt. Und der AWM glaubt, dass noch mehr Müll eingespart werden kann – seit wenigen Tagen sind die Recycling-Experten in Phase zwei gegangen, im Mittelpunkt davon steht Moosach: In einem kleinen Modell wird getestet, ob die Menschen durch noch gezieltere Öffentlichkeitsarbeit noch mehr Müll sortieren. Und »Versuchskaninchen« sind die Bewohner von 75 Wohnanlagen in Moosach.

»Nein, in Moosach gibt es nicht mehr Müll als anderswo in der Stadt«, versichert AWM-Pressesprecher Arnulf Grundler. Der Münchner Norden wurde vielmehr zum Modellviertel für das Mülltrenn-Pilotprojekt gewählt, weil der Stadtteil in diesem Jahr Jubiläum feiert und »der AWM auf den vielen Jubiläumsfesten Infostände aufstellen kann«. Außerdem liegt die Zentrale des AWM in Moosach – »es ist schlichtweg praktisch für uns, das Projekt vor unserer Haustür durchzuziehen«.

Der Durchschnitts-Münchner produziert 248 Kilo Restmüll im Jahr – 133 Kilo weniger als der Kölner, 130 Kilo weniger als der Hamburger. Und halb so viel wie der Münchner vor 15 Jahren: Der AWM ist folglich recht zufrieden mit den hiesigen Bürgern. Und dennoch: »Die Bewohner größerer Wohnanlagen könnten noch besser trennen, sie werfen viele Wertstoffe wie Papier und Glas in den Restmüll«, sagt Grundler. »Die Bewohner von Einfamilienhäusern hingegen haben mehr Bezug zu den Kosten der einzelnen Tonnen: sie wissen, dass sie Geld sparen, wenn sie den Restmüll klein halten. Denn Wertstofftonnen kosten – im Gegensatz zu Restmülltonnen – keinen Cent.«

Daher werden Bewohner von 75 Moosacher Wohnanlagen, bei denen das Verhältnis von Restmüll- zu Wertstofftonnen verbesserungswürdig ist, direkt von AWM-Mitarbeitern angesprochen: »Wir werden dieser Tage sogar Hausbesuche machen«, kündigt Grundler an, »und die Bürger auf diese Weise über die finanziellen wie ökologischen Vorteile des Mülltrennens informieren.« Dazu verteilen die Münchner Müllmänner Infobriefe in vier Sprachen – in Deutsch, Türkisch, Kroatisch und Serbisch, hängen Infoplakate an die Tonnenhäuschen und stellen Infostände in den Wohnanlagen auf. Und damit die hoffentlich gesteigerte Müll-Moral auch umgesetzt werden kann, stellt der AWM auch mehr Wertstofftonnen zur Verfügung: »So genannte Fehlwürfe passieren, weil nicht ausreichend Wertstofftonnen vorhanden sind«, weiß Grundler.

Bis Ende Juli läuft die Moosacher Spezialaktion noch, in den Wochen danach wird die Müllmenge gemessen und dann wird sich zeigen, ob die Kampagne auf weitere Stadtteile ausgeweitet wird. »Moosach«, bekräftigt Grundler, »ist nicht vermüllter als andere Stadtteile. Im Gegenteil: Wenn die Aktion greift, wird es ein Vorzeigeviertel sein.« N. Nöhmaier

Artikel vom 03.07.2007
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