Montessori-Schule geht 2008 im 13. Stadtbezirk an den Start

Oberföhring · Hilf mir, es selbst zu tun!

Der andere Weg: Freiarbeit ist ein wichtiges Element im Montessori-Alltag. Notendruck und Übertrittsstress gibt es jedoch nicht. Foto: Privat

Der andere Weg: Freiarbeit ist ein wichtiges Element im Montessori-Alltag. Notendruck und Übertrittsstress gibt es jedoch nicht. Foto: Privat

Oberföhring · Zum Schulstart im September 2008 wird im Münchner Osten eine integrative Montessori Ganztagesschule ihre Türen öffnen. Bereits jetzt kann man sich für eine der drei Klassen anmelden – ein Quereinstieg ist ebenfalls möglich. Informationen über das Projekt der Elterninitiative des Internationalen Montessori Zentrum München e.V. erhalten interessierte Eltern auch am 11. Juli bei einem Elternabend im Bürgerpark Oberföhring unter Tel. 95 84 18 29).

Eine weitere Kontaktmöglichkeit: schule@montessori-muenchen.de.

In der geplanten Montessori-Schule soll im jahrgangsgemischten Klassenverbund unterrichtet werden. »So werden Kinder der ersten, zweiten und dritten Klasse zusammen unterrichtet, genauso wie diejenigen der vierten, fünften und sechsten Klasse«, weiß Monika Nadler, eine der insgesamt sechs Organisatoren des Projekts. Durch die Altersmischung gelänge es, die Kinder an ihrem jeweiligen Wissens- und Kenntnisstand zu erreichen. Hochbegabte Kinder oder auch solche mit größerem Förderbedarf fänden so ihre entsprechenden Aufgaben. Nach dem Zahlenmodell »19+3+1« können in einer Klasse mit 23 Schülern auch drei behinderte Kinder und ein hochbegabter Schüler optimal gefördert werden. Damit das gelingt, kümmern sich von 7.30 bis 15 Uhr in der Regel drei Betreuer um eine Klasse.

»Von einem derartigen Betreuungsumfang können Kinder einer Regelschule nur träumen«, so Nadler. Denn optional schließt sich daran eine weitere Betreuungsmöglichkeit bis 17.30 Uhr an. Dabei will die Montessori Schule ein »Ort der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft sein, an dem Unterricht, Frei- und Projektarbeit ebenso stattfinden wie gemeinsames Essen, Spielen und Toben«, beschreibt Nadler das Konzept der Schule und führt weiter aus: »Montessori-Kinder lernen den Unterrichtsstoff, der auf dem amtlichen Lehrplan Bayerns basiert, dann, wenn sie reif und aufnahmefähig dafür sind und nicht, wenn der Plan einer Klassenstufe es mit dem Damoklesschwert des Durchfallens vorschreibt.«

Weniger Leistungs- und Notendruck ist bei der Montessori-Pädagogik entscheidend: So gibt es, durch die Möglichkeit die Montessori-Schule bis zum Abitur zu besuchen auch keinen Stress mit Übertrittsnoten – 2009 startet die integrative Volksschule mit M-Zug, die dann bis zur Oberstufe weitergeführt wird. Leistungskontrollen erfolgen über Pensenbücher, die aus dem Lehrplan abgeleitet werden. Denn: »Nicht Kenntnisse sammeln, sondern Erkenntnisse gewinnen«, ist das Schulmotto.

Dies möchte man erreichen, indem man die Kinder früh dazu erzieht, sich selbst zu organisieren und eigenständig Tätigkeiten zuzuwenden. »Eigens vorbereitete Schulräume und spezielle Montessori-Materialien unterstützen die Entwicklung und Motivation der Kinder«, erzählt Nadler. Mit der geplanten »Werkstatt der Generationen« möchte man Jung und Alt zusammenführen. »Die Kinder profitieren vom Erfahrungsschatz und der Geduld der Erwachsenen. Umgekehrt können die Kinder ihre Fähigkeiten, wie beispielsweise Computerkenntnisse, an die Senioren weitergeben«, erklärt Nadler.

Das Konzept steht also. Fehlt nur noch die Genehmigung von der Regierung von Oberbayern und der Schulbetrieb kann starten. Doch Nadler ist optimistisch: »Wir haben schon so viele Eltern, die unser Projekt unterstützen, da kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen.« Andrea Koller

Artikel vom 03.07.2007
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