Des Ministers Namensvettern stellen im Wirtschaftsministerium aus

München - Der Ober-Huber und die Kunst

Huber total: Der Minister vor „seiner“ Kunst. Foto: nan

Huber total: Der Minister vor „seiner“ Kunst. Foto: nan

Huber, Huber, Huber und Huber sind die neuen Nachbarn von Gilbert & George: Während das Londoner Künstlerduo im Haus der Kunst eine Personality-Show veranstaltet, holt Vielleicht-bald-CSU-Chef Erwin Huber eine Ausstellung, die so heißt wie er selbst, in sein Ministerium, das schräg gegenüber des Kunsttempels an der Prinzregentenstraße liegt.

„Alles Huber“ zeigt bis Ende Juli im dortigen Erdgeschoss sowie im ersten Stock Werke von Künstlern namens Huber, Huber und nochmals Huber. Und, um ehrlich zu sein: diese Namensverwandtschaft ist denn auch die Haupt-Attraktion der Ausstellung, was auch bei der Vernissage vergangenen Montag deutlich wurde.

Markus Anton Huber, Sandra Huber, Hubert Huber und Rudolf Huber-Wilkoff heißen die gezeigten Künstler, sie alle stammen aus Ostbayern oder Oberösterreich, wo ihre Familiennamen keinen Seltenheitswert haben: nach Müller ist Huber der zweithäufigste Name in Bayern. Dem bayerischen Wirtschaftsminister zufolge scheint es denn auch sowas wie eine Seelenverwandtschaft zwischen allen Huber-Bayern zu geben: „Was uns Hubers verbindet, ist der Stolz auf unseren Namen. Ich möchte den Künstlern dafür danken, dass sie unserem Namen alle Ehre machen. Ich versuche das auch – mit guten Aussichten“, sagt er selbstbewusst mit Blick auf den Kampf um den CSU-Vorsitz.

Wie aber sieht sie denn nun aus, die Huber-Kunst? „Die Künstler nutzen alle Farben, alle Techniken“, beschreibt der Wirtschaftsminister beinahe fachmännisch. „Man sieht also, dass wir Hubers weltoffen sind. Man könnte unseren Namen auch mit Kreativität gleichsetzen.“

Im Falle der Huber-Künstler wurde diese folgendermaßen genutzt: Holzbildhauer Hubert Huber verarbeitet erdige Motive wie Baumstämme zu Digitalbildern. Sandra Huber verwandelt Blumenmotive in grafische Muster. Rudolf Huber-Wilkoff entwickelt eigene Schriftsysteme, beispielsweise aus Fliegenbeinen. Und für Markus Anton Huber ist der Weg das Ziel: er begibt sich für seine abstrakten Zeichnungen in Trance. Die Huber-Schau wurde übrigens vergangenes Jahr bereits in Passau gezeigt – ohne den Wirtschaftsminister, dafür mit zwei weiteren Huber-Künstlern: mit Monika und Jürgen H., denen eine erneute Präsentation ihrer Werke im Haus des Wirtschaftsministers offenbar zu politisch war.

Ihre Künstlerkollegen hingegen scheinen gerne nach München gekommen zu sein: Auf die Frage „Huber oder Seehofer?“ jedenfalls antwortete Hubert Huber: „Huber natürlich. Er unterstützt uns Künstler seit langem, er sammelt unsere Bilder, mit ihm fahren wir gut, warum alles wieder neu aufbauen?“ Leider ist die Huber-Schau den Besuchern des Wirtschaftsministeriums vorbehalten – aber dem findigen Huber-Fan fällt sicher der ein oder andere Zugangsweg ein. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 21.06.2007
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