Spartentunnel Reichenbachbrücke kurz vor Baubeginn

Isarvorstadt · Bauarbeiten für den Badespaß

Großer Andrang der Anwohner beim Rundgang der Münchner Stadtentwässerung: Josef Heuberger stellt sich den Fragen und schildert die Lage.	 Foto: wei

Großer Andrang der Anwohner beim Rundgang der Münchner Stadtentwässerung: Josef Heuberger stellt sich den Fragen und schildert die Lage. Foto: wei

Isarvorstadt · Sonnenanbeter, die sich gerne auf der Frühlingswiese an der Reichenbachbrücke räkeln, müssen ab dieser Woche langfristig auf ihre Liegewiese verzichten. Grund hierfür sind bevorstehende Bauarbeiten für einen Spartentunnel, der dort die Isar unterqueren wird. In Folge dessen kommen während den zweijährigen Arbeiten klassische Baustellenprobleme wie Lärm, Parkplatznot und erhöhter Verkehr auf einige Anwohner zu.

Um den Bürgern das Projekt zu erläutern und offene Fragen zu klären, hatten die Münchner Stadtentwässerung, die SWM Infrastruktur GmbH sowie zwei Bauträger interessierte Bürger am vergangenen Mittwoch, 6. Juni, zu einer Führung am Ostufer der Reichenbachbrücke, an dem der Bau beginnt, eingeladen. Der Einladung folgten rund 50 Anwohner, die angesichts der massiven Einschränkungen in ihrem Viertel eine Menge sorgenvoller Fragen im Gepäck hatten. Das Ziel des Projekts ist eine Verbesserung der hygienischen Wasserqualität der Isar.

Für die Bewältigung von heftigen Regengüssen gibt es im Münchner Untergrund Stauräume, die bis zu 706.000 Kubikmeter Wasser speichern können. Jedoch reichen diese Stauräume nicht immer aus. Das überschüssige Wasser fließt dann verdünnt, jedoch nicht gereinigt, in die Isar. Genau dies soll der Bau des neuen »Mischwassersammlers links der Isar« verhindern. Der »Spartentunnel Reichenbachbrücke« ist der erste von vier Bauabschnitten, an deren Ende der Mischwassersammler und eine saubere und badetauglichen Isar steht.

Ausgestattet mit diesem Hintergrundwissen wollten die 50 Bürger während der Führung Konkretes vom Abteilungsleiter Kanalbau der Münchner Stadtentwässerung, Josef Heuberger, hören. In Sorge um ihre Ruhe fragte eine Anwohnerin nach den Arbeitszeiten, zu denen mit Baulärm zu rechnen ist. Heuberger beschwichtigte: » Zwar dürfen wir von 7 bis 20 Uhr arbeiten, allerdings gehe ich davon aus, dass wir meist um 18 Uhr fertig sind. Am Samstag arbeiten wir nur in Ausnahmen, an Feiertagen gar nicht.« Eine weitere Anwohnerin wollte wissen, ob die Bauarbeiten im Winter ausgesetzt werden und sich so die Bauzeit unnötig verlängert. »Nein, wir arbeiten, bis auf zwei Wochen das ganze Jahr durch«, antwortete Heuberger.

Angesprochen auf das mit den Baumaßnahmen zusammenhängende Parkverbot rund um die Eduard-Schmid-Straße will Heuberger nachbessern: »Wir wollen durchsetzen, dass das Parkverbot am Samstag variabel gestaltet wird. Da müssen wir aber noch ein Gespräch mit dem Kreisverwaltungsreferat führen.«

Um die Frühlingswiese und die Bepflanzung rund um die Reichenbachbrücke muss sich übrigens keiner Sorgen machen. Zwar müssen durch die Bauarbeiten einige Pflanzen weichen, jedoch erfolgt nach dem Bauende ein komplette Renaturierung. So können sich die Sonnenanbeter in Zukunft wieder auf ihre Frühlingswiese freuen – an einer sauberen Isar. wei

Artikel vom 13.06.2007
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