Wie’s besser klappt steht im Jobführer von Hauptschülern für Hauptschüler

Au · »Wir wollen einen Job!«

Miriam Esser (li.) und Christiane Kröll (re.) unterstützen ihre Schüler. Der Flyer ist bereits fertig, der Jobführer soll bis Anfang Juli folgen. Foto: ks

Miriam Esser (li.) und Christiane Kröll (re.) unterstützen ihre Schüler. Der Flyer ist bereits fertig, der Jobführer soll bis Anfang Juli folgen. Foto: ks

Au · Notorische Zuspätkommer oder gar Schulschwänzer haben heute kaum noch Chancen im Arbeitsleben zu bestehen. Ausbildungsplätze sind rar – wer also eine Lehrstelle haben möchte, muss sich frühzeitig um einen Beruf bemühen und sich zu benehmen wissen.

Miriam Esser und Christiane Kröll, beide Lehrerinnen an der Volksschule an der Weilerstraße in der Au, kennen die Job-Problematik und wollen ihre Schüler bereits in der siebten Klasse möglichst früh auf den späteren Berufseinstieg vorbereiten. Noch vor dem Betriebspraktikum, das in der 8. Klasse zu absolvieren ist, gestalten sie derzeit mit ihren Schülern den Stadtteil-Jobführer »Jobs in der Au? Your future is now!« Hilfestellung geben dabei der Kinder- und Jugendtreff in der Au und die Servicestelle berufsbezogene Jugendarbeit/Jade.

»Wir schauen, welche Berufsfelder es in der Au beziehungsweise in der Umgebung der Schule gibt, und schicken unsere Schüler in Zweiergruppen in die einzelnen Betriebe«, erklärt Esser. Nach einem Projekttag, an dem die Schüler mit formulierten Sätzen ausgestattet und Vorstellungssituationen nachgestellt wurden, geht es derzeit mit einem vorformulierten Fragebogen in die Praxis. Dieser soll klären, welche Berufs- oder Praktikumsmöglichkeit die einzelnen Firmen bieten und ob überhaupt ein Bedarf an Lehrlingen besteht. Für die Firmen bedeutet die Auflistung im Jobführer kostenlose Werbung, für die Schüler sind es erste Kontakte mit der Arbeitswelt. Doch das erste Treffen ist manchmal nicht ganz so einfach wie am Probetag: »Wir wurden auch schon böse abserviert und sofort weggeschickt«, sagt Schülerin Rabia Köse.

Doch im Großen und Ganzen seien alle Firmen freundlich und außerdem würde man bei der Ausbildungsplatzsuche auch nicht vom Ersten genommen werde, meint zumindest ein Schüler, der sich von solchen Abweisungen eher noch mehr angespornt fühlt. Die Großbrauerei in unmittelbarer Nähe der Schule organisierte jedoch gleich eine Betriebsführung und zeigte eine Vielzahl an Berufsmöglichkeiten im Bereich Brauerei und Büro. Derzeit haben die Klassen bereits vierzig Firmen für ihre Aktion gewinnen können, weitere sollen bis Ende Juni folgen. In den vier bis fünf Stunden pro Woche, in denen sich die Schüler mit dem Projekt beschäftigen, haben sie bereits einen eigenen Flyer gestaltet und sind nun dabei eine Straßenskizze anzufertigen »Wir gehen die Läden Straße für Straße ab und tragen ein, welche Jobs es gibt.

»Im Jobführer soll dann tabellarisch aufgelistet werden, wo welcher Beruf zu finden ist«, erklärt Kröll. Bis spätestens Freitag, 13. Juli, muss die Broschüre fertig sein, dann nämlich präsentieren die Klassen ihr Projekt beim alljährlichen Schulfest. Wer einen Betrieb in der Au hat und den Schülern bereitwillig Rede und Antwort stehen möchte, kann sich bis Ende Juni per E-Mail an christiane.kroell@vs-weilerstr-1.muenchen.musin.de wenden.

K. Schubert

Artikel vom 05.06.2007
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