Post verhält sich nicht besser als ihre Konkurrenz

München – Wer im Glashaus sitzt...

Post-Chef Klaus Zumwinkel. Foto: dpwn

Post-Chef Klaus Zumwinkel. Foto: dpwn

München – Der Deutschen Post scheint jedes Mittel recht zu sein, ihre Konkurrenz in Hinblick auf die Öffnung des Briefmarktes im kommenden Jahr schlecht zu reden: So beklagte Post-Chef Klaus Zumwinkel jüngst die Hungerlöhne bei den Zustellern seiner Konkurrenten, und bemühte zur Untermauerung seiner Behauptung eine von der Post in Auftrag gegebene Studie.

Alles falsch – entgegnete die Bundesnetzagentur in dieser Woche: Eine aktuelle Studie der Regulierungsbehörde beweist, dass die Post-Konkurrenten keineswegs als Ausbeuter zu bezeichnen sind. Und dass die Deutsche Post keinen Deut besser als ihre Mitbewerber dasteht: denn die Mitarbeiter der angefeindeten Konkurrenz verdienen im Schnitt mehr als die vom Bonner Konzern beauftragten Subunternehmen.

„Die Post darf keine Wettbewerbsmaßstäbe an andere Anbieter anlegen, die bei ihren eigenen Subunternehmen nicht der Fall sind“, kommentierte Netzagentur-Präsident Matthias Kurth die Studienergebnisse. Es stimme schon, dass der Briefsektor insgesamt ein Niedriglohnbereich sei, doch ebenso wie ihre Konkurrenz setzte auch die Deutsche Post in den vergangenen Jahren auf Mini-Jobber und Billigkräfte. Zudem wurden zigtausend Stellen an Subunternehmen ausgelagert.

„Das geschah geräuschlos und mit Billigung der Gewerkschaften“, klagt Kurth. Jedenfalls bekommt ein von der Post beauftragter Subunternehmer im Schnitt nur rund 8 Euro pro Stunde, die neuen Anbieter zahlen im Schnitt 8,44 Euro.

Nur die Bediensteten des Bonner Konzerns, die noch nach Tarif bezahlt werden, würden auf einen Stundenlohn von 11,40 Euro kommen: doch die aus der Zeit des Briefmonopols stammenden Tarif-Löhne der Post könnten kein Maßstab für die private Konkurrenz sein, so Kurth.

Artikel vom 24.05.2007
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