München - Der neue King of Pop

Gepflegt unrasiert: Justin Timberlake gastiert in München. Foto: VA

München - Mit zwölf ein erster großer TV-Auftritt, mit 16 gefeiertes Teenie-Idol, mit 21 die erste Soloplatte, mit 26 auf dem besten Weg, Robbie Williams’ Rolle einzunehmen – und was wird mit 30 sein? Vermutlich hat Justin Timberlake dann Michael Jackson als König des Pop beerbt, Tom Cruise die Frau weggeschnappt und Hillary Clinton den US-Präsidentschaftstitel. Jedenfalls – und das ist sicher: der 1981 in Memphis geborene Musiker wird eine gute Karriere hinlegen.

Für die meisten Teenie-Stars ist der Spaß schnell vorbei. Die erwachsen gewordenen Fans schämen sich nach einiger Zeit, den Star gemocht zu haben, er selbst taucht maximal noch in einem „Was ist eigentlich aus XY geworden?“-Text auf. Robbie Williams hat gezeigt, dass es anders geht: Monatelang hat er sich daneben benommen, um von „Take That“ gefeuert zu werden – und um endlich eine unglaubliche Solo-Karriere hinzulegen, die lange nicht beendet ist.

Justin Timberlake hatte das Danebenbenehmen nicht nötig: Als Kind war er Star einer „Micky Maus“-TV-Show, als Teenie „’N Sync“-Held und Freund der Pop-Prinzessin Britney Spears – die Solo-Karriere schließlich erschien wie eine logische Entwicklung.

Hierfür musste er allerdings erst zum Individualisten werden. Was ihm einerseits durch einen Frauenwechsel gelang – statt mit Pop-Prinzessinnen lässt er sich jetzt mit reiferen Frauen wie Janet Jackson oder Cameron Diaz ein; andererseits macht er erstaunlich experimentellen, dabei aber gut durchdachten Pop, was Kritiker wohlwollend zur Kenntnis nehmen, zuletzt beim neuen, zweiten Solowerk „Futuresex/Lovesounds“.

Zum dritten unterstreicht er seine individuelle Mann-Werdung durch seinen neuen, gepflegt unrasierten Look. Was ihn nicht weniger attraktiv erscheinen lässt als früher. Am heutigen Samstag gastiert er ab 20 Uhr in der Münchner Olympiahalle.

Artikel vom 24.05.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

München (weitere Artikel)
Münchner Wochenblatt / SamstagsBlatt (weitere Artikel)