Erstes Buch über die katholische Kirche Allerheiligen

Schwabing · 50 Jahre Geschichte in Bildern

Der Kirchenchor 1973 bei der Probe für einen Fernsehgottestdienst. Foto: Buch

Der Kirchenchor 1973 bei der Probe für einen Fernsehgottestdienst. Foto: Buch

Schwabing · 50-jähriges Jubiläum feiert die katholische Pfarrkirche Allerheiligen dieses Jahr. Am 9. Dezember 1956 wurde in der Ungererstraße 187 der Grundstein für die Pfarrkirche gelegt. Am 17. November 1957 wurde die Kirche dann eingeweiht. Zum runden Kirchweih-Geburtstag ist jetzt ein Bildband erschienen (»50 Jahre Pfarrkirche Allerheiligen«, Geiger-Verlag, ISBN 978-3-86595-182-3, 16,90 Euro).

Das Buch besteht hauptsächlich aus Fotos aus 50 Jahren Gemeindegeschichte. Dabei fallen die Bildbeschreibungen und der Textanteil insgesamt sehr knapp aus. Zu »Schwester Mechthild« etwa finden sich zwar ein paar launige Fotos, aber keinerlei Hinweis auf Funktion und Wirken. Ein paar Anekdoten oder Zeitzeugenberichte hätten da nicht geschadet. Schließlich handelt es sich um das erste Buch über die Gemeinde in einem besonderen Viertel, was kurz im Einleitungstext erzählt wird.

Über dreißig Jahre musste sich die Gemeinde, die anfangs noch zu St. Sylvester gehörte, mit diversen Notkirchen zufrieden geben. 1922 hatte der erste Gottesdienst im Viertel stattgefunden – in einer Schulküche in der Echinger Straße 25 in der damaligen neuen »Mustersiedlung«. Die »Alte Heide« (zuvor Viehweide) war nach dem Ersten Weltkrieg gegenüber des Nordfriedhofes entstanden. Von den 4.000 Mitgliedern der Pfarrei Ende der 20er Jahre waren fast 90 Prozent Arbeiter, die in den nahegelegenen Fabriken wie BMW und Krupp beschäftigt waren.

Zur Nazi-Zeit wurde der Weiterbau der damals genannten Allerseelenkirche nicht genehmigt. Zu Ende des Zweiten Weltkriegs war die Kirche dreimal durch Brandbomben getroffen worden, wurde aber immer wieder innen neu gestaltet. Von der ursprünglichen Einrichtung blieb nur die von Bildhauer und Gemeindemitglied Franz Scheiber geschnitzte Pietà. Nach 1945 war an eine Vollendung der Allerseelenkirche nicht zu denken. 35 Kirchen waren in München zerstört.

Erst 1957 klappte es für die »Alte Heide«: auf dem ehemaligen Sportplatz von St. Sylvester an der Ungererstraße entstand ein Neubau. Und aus der Allerseelen- wurde 1957 dann die Allerheiligenkirche.

Artikel vom 24.05.2007
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