TSV 1860: Amateure wie Profis haben ihre Ziele erreicht

Auf den letzten Drücker

Endlich wieder gute Nachrichten für die Löwen: Die erste Mannschaft kann in der im August startenden Zweitliga-Saison spielen und die U23-Mannschaft darf – trotz sportlichen Abstiegs – wieder in der Regionalliga antreten.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) erteilte dem Verein in der vergangenen Woche endlich die Lizenz für die zweite Bundesliga – freilich mit Auflagen: Die 1860-Geschäftsführung um Stefan Ziffzer muss der DFL künftig jeden Monat Rechenschaft über die Bilanz geben. Zwar konnte der Verein nach Ansicht der Prüfer nachweisen, dass er auf jeden Fall bis Juli 2007 flüssig bleibt, dennoch möchte man bei der DFL sicher gehen, dass sich ein Finanz-Chaos wie in der vergangenen Saison nicht wiederholt. Ziffzer zeigte sich erleichtert über die Lizenzerteilung, darauf ausruhen kann er sich allerdings nicht. Denn 1860 München ist immer noch klamm und wird sich noch von einigen Spielern trennen müssen, um den Etat weiter zu entlasten. Einige Leistungsträger indes sind bereits weg: Torhüter Patrick Ochs wechselt genauso wie Verteidiger Remo Meyer nach Österreich zu den Red Bulls Salzburg. Weg sind auch Null-Tore-Stürmer Stefan Reisinger und der Chinese Yiayi Shao. Aber Trainer „Schoko“ Schachner konnte zum Trainingsauftakt am Montag auch einige neue Gesichter begrüßen: Aus Rostock ist etwa Ex-Bayern-Stürmer Antonio di Salvo zu den Löwen gekommen, und vom 1. FC Nürnberg wechselte der 21-jährige U20-Torhüter Philipp Tschauner. Und mit US-Boy Gregg Berhalter aus Cottbus werden die Löwen sogar einen Verteidiger in ihren Reihen haben, der derzeit bei der WM seine Knochen hinhält. Während sich die erste Mannschaft also bereits wieder im Training befindet und schon bald ins Trainingslager nach Österreich aufbrechen wird, freut sich die Ebene drunter über den Verbleib in der Regionalliga. Der Deutsche Fußball-Bund hat, wie erwartet und vom Münchner Wochenanzeiger bereits berichtet, der Spielvereinigung Bayreuth die Lizenz für die kommende Saison verweigert. Bayreuth muss deswegen, obwohl als Tabellenzehnter sportlich qualifiziert und trotz der Anstrengung in den vergangenen Wochen, doch noch Liquidität herzustellen, den Gang in die Bayernliga antreten. Für die „kleinen Löwen“ eine gute Nachricht, ein Grund für Schadenfreude sollte das aber nicht sein: Schließlich hätte dem Verein Ähnliches passieren können – die Zweitliga-Lizenz haben sie nämlich wirklich nur auf den letzten Drücker bekommen. Doch jetzt können sich beide Mannschaften und vor allem auch deren Trainer auf die sportlichen Herausforderungen der nächsten Zeit vorbereiten. Zwar erwartet Schoko Schachner in dieser Saison offiziell nicht den Aufstieg in die erste Liga, doch wirklich unpassend würde dieser nicht sein. Schließlich kann in der Bundesliga wesentlich mehr Geld verdient werden; und den treuen Löwen-Fans kämen ein paar Erfolgserlebnisse natürlich auch sehr gelegen. Für den neuen Trainer der U23-Mannschaft, den Ex-Löwen-Verteidiger Marco Kurz, heißt das Ziel für die nächste Spielzeit wieder Nichtabstieg. Schließlich muss er seine Mannschaft fast komplett umbauen – einige Jungstars spielen nämlich ab sofort bei den Profis, aus der erfolgreichen Vereinsjugend werden entsprechend einige Spieler in die Regionalliga nachrücken. A propos erfolgreich: Die U17-Mannschaft wurde übrigens Deutscher Meister! Filippo Cataldo

Artikel vom 22.05.2007
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