Maximiliansanlagen werden zur Freiluftbühne

Haidhausen · Szenische Spaziergänge

Haidhausen · Vor 150 Jahren wurde der Grundstein für das Maximilianeum gelegt und die Maximiliansanlagen wurden als wichtiges Naherholungsgebiet für die Münchner angelegt. Um diesen grünen Schatz neu zu entdecken und um auf dieser Naturbühne an bedeutenden Persönlichkeiten unserer Stadtgeschichte zu erinnern, haben Marlene Beck, Gründerin der Initiative »Sky’s Player«, und Anette Spieldiener, Gründerin der »Münchner Stadtsuche«, eine szenische Stadtführung mit dem Titel »Dichter & Denker in den Maximiliansanlagen« konzipiert.

Die nächsten Termine für den szenischen Spaziergang »Dichter & Denker in den Maximiliansanlagen« sind am 26. Mai und 9. und 23. Juni sowie am 7. und 21. Juli, jeweils um 19 Uhr. Treffpunkt ist der Maibaum am Wiener Platz. Preise: 15 Euro, ermäßigt für Senioren und Studierenden 12 Euro. Weitere Informationen unter Tel. 70 00 95 73 oder 37 91 71 39.

Vom goldenen Licht der Abendsonne allmählich ins Dunkle führt der Weg auf dem Isarhochufer. Die sich stetig wechselnden Lichtverhältnisse während des zweistündigen szenischen Spazierganges passen sich gut der Zeitreise an, die die Veranstalter in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beginnen lassen mit Persönlichkeiten wie den Königen Maximilian II. und Ludwig II. sowie dessen Freund Richard Wagner. In den letzten Sonnenstrahlen schwebt der Friedensengel hoch über der Stadt, wenn sich die Teilnehmer vor Ort in die Prinzregentenzeit entführen lassen, als »München leuchtete«. Die im Ersten Weltkrieg aktive Pazifistin Annette Kolb wird hier in Szene gesetzt, ausgewählt als eine der Persönlichkeiten, die auf dem Bogenhausener Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden hat und an die man sich besonders erinnern will. Immer stärker legt sich dann auf der Route die Dunkelheit über München, wenn es thematisch um die Schicksale Wilhelm Hausensteins und Oscar Maria Grafs während der Nazizeit geht. Mit einem szenisch vorgetragenen Gedicht von Erich Kästner und der dort ausgedrückten Hoffnung auf eine friedliche Zukunft Europas klingt der Spaziergang aus.

Die einzelnen Szenen werden sämtlich von der Schauspielerin Marlene Beck gespielt. Ihre Monologe sind durch intensive Recherchen in Tagebüchern, Erinnerungen und Zeitdokumenten der darzustellenden Personen entstanden. Der Versuch, möglichst viele Originalzitate den Figuren in den Mund zu legen, kennzeichnet alle von ihr konzipierten Szenen.

Anette Spieldiener führt die Gäste von Auftritt zu Auftritt und kommentiert im Anschluss an das Spiel das Geschehen. Darüber hinaus werden auch das Maximilianeum, die Maximiliansanlage als englischer Landschaftsgarten, das Ludwig II.-Denkmal wie der »Friedensengel« kunstgeschichtlich und kulturhistorisch unter die Lupe genommen.

Artikel vom 16.05.2007
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