In Aschheim heißt es bei der 19. Flurreinigungs-Aktion »Rama dama« für alle

Aschheim · Natürlicher Frühjahrsputz

Gemeinschaftlich gegen den Dreck: Bei der Flurreinigungs-Aktion in Aschheim ist von Groß bis Klein und dem Bürgermeister alles dabei. Foto: Gemeinde

Gemeinschaftlich gegen den Dreck: Bei der Flurreinigungs-Aktion in Aschheim ist von Groß bis Klein und dem Bürgermeister alles dabei. Foto: Gemeinde

Aschheim · Der ehemalige Münchner Bürgermeister Thomas Wimmer, von den Einheimischen liebevoll »Wimmerl Dammerl« genannt, hat es vor mehr als 60 Jahren vorgemacht: Gemeinsam sind wir stark und räumt es sich auch leichter auf. Was damals »Rama dama« hieß, nennt sich heute Flurreinigungs-Aktion und wird von der Gemeinde Aschheim am kommenden Freitag, 4. Mai, bereits zum 19. Mal veranstaltet.

Auch hier krempelt der erste Bürgermeister der Gemeinde, Helmut J. Englmann, die Ärmel hoch und hilft fleißig mit: »Die Umwelt ist bei uns eine gemeindliche Sache. Für mich gehört dazu, dass man nicht nur anschafft, sondern sich auch aktiv beteiligt«. Im Gemeindewald, entlang des Bahndammbiotops und den Kulturwegen zum Aschheimer Speichersee ist vor dem Wochenende also mit Hilfe des Burschenvereins Aschheim/Dornach, dem Gemeinde-Hort und den Jugendfeuerwehren Frühjahrsputz angesagt. »Dabei verteilen wir Gummihandschuhe und Jutesäcke an Frei- willige, die uns helfen den unachtsam weggeworfenen Müll wieder aufzusammeln«, erklärt der Umweltbeauftragte der Gemeinde, Thomas Fröhlich.

Im Zuge der Aschheimer Umwelttage war die Aktion 1988 ins Leben gerufen worden und zieht seither immer mehr Menschen an. 2006 waren es etwa hundert Freiwillige, die Tendenz ist steigend. Das liege laut Englmann auch an der derzeitigen Klimadebatte. Unter den Helfern gibt es aber immer mehr Stamm-Sammler, die jedes Jahr mit von der Partie sind. »Die Aktion boomt! Wir wissen manchmal gar nicht, wie wir die ganzen Leute auf die Traktor-Anhänger bringen sollen, so groß ist der Andrang«, erklärt Englmann. Man wolle ja schließlich nicht mit dreißig Autos die Umwelt »reinigen«, sondern so schadstoffarm wie möglich in die Natur anreisen. Der Dreck werde laut Fröhlich zwar immer weniger, weitergesammelt wird trotzdem. Schon allein der Tradition wegen und aufgrund so mancher Kuriosität auf Wald und Wiese. »Wir haben beim Flurbereinigen schon Schaufensterpuppen gefunden«, lacht Fröhlich. Unschönes wie Reifen und Dosen seien aber auch immer wieder dabei. Im letzten Jahr sammelten sich so fünf Kubikmeter Müll an. Für die beteiligten Kinder sei es deshalb neben der Aktivität im Freien gleichzeitig auch Umweltaufklärung. Zur Aufklärung bringt die Gemeinde Aschheim indessen alle Umweltsünder, die auf ihrem Unrat eine Adresse hinterlassen haben. Am Freitag um 14 Uhr geht es jeweils am Maibaum in Dornach am Martin-Festl-Ring und am Parkplatz der Grundschule Aschheim für alle Beteiligten los, beim Aufsteigen auf den Anhänger wird geholfen.

Nach nur zwei Stunden Aufräumen sollen Aschheims Fluren in neuem Glanz erstrahlen. Wer viel arbeitet, darf dann auch gut essen: Die Gemeinde Aschheim spendiert den Fleißigen im Anschluss eine »g’scheide« Brotzeit mit Leberkäse und Bier. K.Schubert

Artikel vom 30.04.2007
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