Diskussionen bei Einwohnerversammlung um Situation in der Maxvorstadt

Maxvorstadt · Die Parkwapperl-Panik

Bis das Parkraummanagement in Schwabing und Maxvorstadt greifen kann, muss noch viel gebastelt werden – in den Straßen und der Verwaltung.  F.: maho

Bis das Parkraummanagement in Schwabing und Maxvorstadt greifen kann, muss noch viel gebastelt werden – in den Straßen und der Verwaltung. F.: maho

Maxvorstadt · Bekommt man ein Parkwapperl, wenn das Auto, das man fährt, auf den Ehepartner zugelassen ist? Was tun, wenn man ein Auto mit jemandem teilt, der in einem anderen Viertel wohnt? Und wie definiert sich ein privater Stellplatz? Noch ist es rund ein Jahr hin, bis die Bürger der Maxvorstadt sowie neue Teile von Schwabing-West und Schwabing-Freimann mit der Parkraumbewirtschaftung »beglückt« werden, wie es Ulrich Hering vom Planungsreferat salopp formulierte.

Doch bereits jetzt brennen ihnen viele Fragen unter den Nägeln, wie sich am vergangenen Donnerstagabend im Pfarrsaal St. Bonifaz gezeigt hat: Dort präsentierten Vertreter der Stadtverwaltung sowie die zuständigen Ingenieure in einer Einwohnerversammlung die Ausarbeitung des Projekts für die besagten Viertel – und stellten sich den Fragen und Anregungen der Anwohner.

Erstaunlich allerdings war, dass bei der Versammlung nur zwei Bewohner der Schwabinger Bezirke vor Ort waren – unter ihnen Bezirksausschuss-Chef Walter Klein (SPD). Doch lobenswerterweise zeigte sich auch der zweite Schwabinger engagiert – er hatte einen Antrag eingereicht: Die Konradstraße, so forderte er, solle tagsüber zu einem reinen Anwohnerparkgebiet gemacht werden. Gegenwärtig sind Teile der Straße als Mischzone geplant, in der Auswärtige ihr Auto gegen Gebühr abstellen dürften.

Klein schloss sich dieser Forderung an. Da man allerdings zum Schluss kam, dass zwei Meinungen nicht repräsentativ für ein Stadtviertel seien, entschloss man sich, nicht über den Antrag abzustimmen und ihn stattdessen im BA weiter zu behandeln.

Zugleich wurde darauf hingewiesen, dass Mischparkplätze nicht grundlos geplant werden: »Man muss doch auch an die Besucher denken!«, wie zumindest die Ingenieurin Melanie Grötsch fand. Hering ergänzte, dass es in der Konradstraße auch Ärzte und Anwälte gebe, deren Besucher irgendwo parken müssten: »Außerdem wird bereits das Mischparken die Situation erheblich entspannen.« Der einzige Antrag, über den letztlich abgestimmt wurde, stammt von Stefan Pelster, einem Anwohner der Isabellastraße. Er forderte, als erstes das Viertel um die Technische Universität zur Wapperlzone zu machen. In diesem Gebiet seien die spärlichen Parklücken dauerbelegt, schilderte er – noch mehr, seit die neuerdings kostenpflichtige Georgenstraße die Parkplatzsucher in die umliegenden Straßen bannen würde: »In der Georgenstraße steht nun vieles frei – auf unsere Kosten«, klagte er. Außerdem plädierte er dafür, nicht zu warten, bis die Automaten aufgestellt werden, sondern schon vorher eine provisorische Bewirtschaftung einzurichten: »Ich verstehe generell nicht, warum die Einführung bis 2008 dauern muss.«

Pelsters Antrag wurde von den Bürgern angenommen, aber Hering machte klar, dass ein Provisorium rechtlich unmöglich sei: Zudem stehe einer schnellen Realisierung der Parkraumzone der hohe Verwaltungsaufwand im Wege. Allein die europaweite Ausschreibung der Parkautomaten und der Schilder nehme drei Monate in Anspruch. M. Hoffmann

Artikel vom 24.04.2007
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