Unter dem Motto »Duilt is« kann der Hausrat auf Vordermann gebracht werden

Au · »A Standl-Gemeinde«

Ab kommendem Wochenende, 28. April, ist es wieder soweit: Die Frühlings-Dult gastiert auf dem Mariahilfplatz in der Au.	Foto: Christa Tkaczyk

Ab kommendem Wochenende, 28. April, ist es wieder soweit: Die Frühlings-Dult gastiert auf dem Mariahilfplatz in der Au. Foto: Christa Tkaczyk

Au · Gerade beim Frühjahrsputz kommt es zum Vorschein: Das alte Geschirr hat seinen Glanz verloren oder manche Küchen-Utensilie hat im Laufe des Winters ihren Geist aufgegeben. Dann heißt es für den traditionsbewussten Münchner »ab auf die Auer Dult«, die am kommenden Samstag, 28. April, wieder ihre Pforten öffnet.

Auf 22.000 Quadratmetern, kann dann bis zum Sonntag, 6. Mai, wieder nach Lust und Laune auf Europas größtem Geschirrmarkt gestöbert werden. Rund 300 Stände gibt es auf der Dult, deren Name sich vom Kirchenfest ableitet, doch der Andrang ist viel größer: »Wir hatten dieses Jahr 600 Anmeldungen, aber es ist eben nur für 300 Platz. Außerdem kommt eigentlich nur jemand neues hinzu, wenn ein langjähriger Standbesitzer aufhört«, erklärt Dr. Gabriele Papke vom Tourismusamt.

»Dieses System hat sich im Laufe der Jahre bewährt.« Eine eingeschworene »Standl-Gemeinde« also, zu der seit 25 Jahren auch die Furchners gehören. Seit 1982 bietet die Familie Porzellanwaren an – das berühmte Auer-Dult-Haferl in weißblau, gibt es nur an ihrem Stand zu kaufen: »Die Auer Dult hat einfach ein besonderes Flair, deshalb kommen wir jedes Jahr und ein Ende ist auch noch nicht abzusehen, es macht einfach Spaß«, erklärt Standlbetreiber Richard Furchner. Vor vier Jahren hat er den Stand von seiner Mutter übernommen, in den Anfangsjahren war er mit seinem Stiefvater dem »Geschirrmandl«, Toni Lazarus, noch von Bauernhof zu Bauernhof gefahren, um seine Waren feilzubieten. Heute zählt für Furchner nur noch die Auer Dult, denn seinen Stand betreibt er drei Mal im Jahr auf dem Mariahilfplatz und sonst auf keinem anderen Markt.

Dabei ginge es schon seit langem nicht mehr um den »schnöden Mammon«. Die Umsätze von früher scheinen ihm heute unerreichbar. »Für uns zählt das Gespräch mit den netten Leuten«, resümiert Furchner. Am heutigen Mittwoch, beginnen die Aufbauarbeiten, am Freitag bekommen er und seine Frau die Ware geliefert. Ein besonderes Highlight seien dabei seit einigen Jahren die Restbestände aus den wilden 70er und 80er Jahren in knallorange, die vor allem bei den jungen Leuten regen Anklang fänden.

Ihr Stand ist am Liesl-Karlstadt-Platz 6 beheimatet: von dort aus werden sie am kommenden Samstag um 11 Uhr auch den Spruch »Duilt is« von Tourismusdirektorin Dr. Gabriele Weißhäupl hören – erst dann gilt die diesjährige Dultsaison in der Au offiziell als eröffnet. Kathrin Schubert

Artikel vom 24.04.2007
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