Schulsozialarbeiter für Realschule Aschheim und Gymnasium Kirchheim

Aschheim/Kirchheim · Entlastung für Lehrer

Die Jugend ist der Gemeinde viel wert: Wie hier am Kicker im Jugendzentrum Aschheim ist für die Kinder einiges geboten. Probleme werden so oft im Ansatz vermieden. Foto: ba

Die Jugend ist der Gemeinde viel wert: Wie hier am Kicker im Jugendzentrum Aschheim ist für die Kinder einiges geboten. Probleme werden so oft im Ansatz vermieden. Foto: ba

Aschheim/Kirchheim · Der Beruf des Lehrers ist schon lange nicht mehr das, was er einmal war. Die Stunden werden weniger, die Aufgaben mehr und dazu sei die Jugend von heute schwerer zu unterrichten. Das machten kürzlich unisono Vertreter des Gymnasiums Kirchheim und der Realschule Aschheim deutlich. In einer Sitzung des Schulzweckverbandes der Gemeinden Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen betonten Rektoren und Vertrauenslehrer, dass die Schüler immer verhaltensauffälliger würden.

Um dem Trend entgegenzuwirken, haben die Gemeinden nun beschlossen, Schulsozialarbeiter einzustellen. Für die rund 1.100 Schüler des Gymnasiums Kirchheim wird eine ganze Stelle geschaffen und für die 460 Kinder und Jugendlichen an der Realschule Aschheim eine halbe. Beide Schulen berichteten den Vertretern der drei Gemeinden von den gleichen Problemen.

Alle Beteiligten betonen aber auch, dass es sich bei den beiden Lehranstalten sicher nicht um Brennpunktschulen handle. Auch erklärte der Kirchheimer Vertrauenslehrer Mathias Müller im Schulverband, dass das Gerücht, wonach vor allem die wachsende Zahl Riemer Schüler Probleme verursache, nicht den Tatsachen entspreche. Aschheims Bürgermeister Helmut Englmann betont mit Blick auf die beiden Schulen, dass es sich mit der Einstellung von Schulsozialarbeitern um präventive Maßnahmen handle. Bisher müssten die Lehrer die Aufgaben dieses neuen Schulmitarbeiters mit übernehmen.

»Für die Lehrer bedeutet der Sozialarbeiter eine spürbare Entlastung«, sagt Englmann. Er bevorzuge generell den Weg solcher vorbeugender Maßnahmen, anstatt erst bei größeren Problemen reagieren zu müssen. So spare sich Aschheim einen Streetworker, indem die Gemeinde frühzeitig für eine Rundumversorgung der heimischen Jugend sorgt. »Bei uns wird die offene Jugendarbeit sehr hoch bezuschusst«, erklärt der Gemeindechef. Das Ergebnis seien sehr gut angenommene Jugendzentren (»Die liegen bei uns mitten im Ort beim Maibaum und sind nicht irgendwelche außerhalb gelagerten Abschiebesysteme«) in Aschheim und Dornach sowie ein dichtes Netz von Vereinsangeboten an die Aschheimer Jugend. »Das Thema Streetworker kommt bei uns erfreulicherweise gar nicht erst auf«, stellt Englmann zufrieden fest.

Der Bürgermeister ist auch sehr stolz, dass der Anteil junger Menschen bis 18 Jahre in der Gemeinde mit über 20 Prozent deutlich über dem bayerischen Durchschnitt (17,8 Prozent) liege. Ähnlich sehe es beispielsweise bei der Krippenbetreuung aus. Hier biete man bayernweit für 6,2 Prozent der Kinder unter drei Jahren Krippenplätze an, in Aschheim seien es über 40 Prozent. All dies ist Teil eines Konzeptes, dem nun auch die Schulsozialarbeiter im Kirchheimer Gymnasium und der Aschheimer Realschule angehören. Nico Bauer

Artikel vom 17.04.2007
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