Hinter den Kulissen arbeitet der EHC München eifrig an der neuen Spielzeit

Nach der Saison ist vor der Saison

Bis Ende April wird entschieden, wie das Team der kommenden Saison aussieht. Foto: avb

Bis Ende April wird entschieden, wie das Team der kommenden Saison aussieht. Foto: avb

So eine Eishockey-Saison ist lang. 52 reguläre Saisonspiele haben Spieler und Verantwortliche in den Knochen, dazu noch nerven- und kraftraubende Playoff-Partien (im Fall des EHC ganze neun Spiele).

Obendrauf noch unzählige Stunden Training, Mannschaftsbesprechungen und endlose Auswärtsfahrten. Man könnte es der Chefetage des EHC nicht verübeln, wenn sie nach dem glatten Ausscheiden im Playoff-Halbfinale gegen Kassel das Eishockey eine Weile aus ihrem Kopf streichen und sich für eine Weile auf die faule Haut legen würde. Tut sie aber nicht, denn jetzt werden die Weichen für die kommende Spielzeit gestellt. Die Mannschaft, soviel ist bereits klar, wird sich verändern. Vier Spieler werden den EHC sicher verlassen (Patrik Vogl, Robby Sandrock, Neville Rautert und Patrick Saggau). Mit den anderen sei man dagegen im Gespräch, wie Teammanager Christian Winkler versichert: „Wir werden mit allen Spielern bis zur Saisonabschlussfeier am Samstag verhandeln. Unser Ziel ist es, die meisten, wenn nicht sogar alle, zu halten.“ Es dürfte ein schwieriges Unterfangen werden, denn sportlicher Erfolg macht bekanntlich begehrt. Sollten finanzkräftigere Asstel-Ligisten oder gar DEL-Klubs tief in die Tasche greifen, hat der klamme EHC keine Chance, seine Besten zu halten. Doch Winkler will davon nichts hören, denn bis jetzt habe er von den meisten Spielern ein positives Feedback erhalten: „Ich bin zuversichtlich, den Mannschaftskern intakt halten zu können.“ Derweil kursieren unzählige Gerüchte in den Internetforen über die Zu- und Abgänge. Einen Spieler soll der EHC bereits unter Vertrag genommen haben, wen, darüber hüllt sich ein lächelnder Winkler in Schweigen. „Wir werden zu diesem Zeitpunkt keine Angaben machen. Ende April sagen wir euch dann Bescheid.“ Eine klare Absage erteilt er hingegen dem scheinbar reuigen Bastian Schwele, der wieder zurück an die Isar wechseln möchte. „Das ist kein Thema für uns. Basti hat uns mitten in der Saison verlassen. Wir werden keine Gespräche mit ihm führen.“ Viel wichtiger, so Winkler, sei die Vertragsverlängerung mit Erfolgscoach Pat Cortina. So wichtig, dass er sich in dieser Woche in den Flieger nach Ljubljana setzen wird, um am Rande der Eishockey B-WM mit Cortina zu verhandeln. Cortina betreut dort die Nationalmannschaft Ungarns. „Die Chancen stehen bei 50 Prozent, dass er bei uns verlängert“, glaubt Winkler. „Ich weiß, dass er Angebote von anderen Vereinen hat und hoffe, ihn überzeugen zu können.“ Optimistischer sieht das EHC-Sprecher Carsten Zehm: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass Pat Cortina bleibt. Er mag München, er mag das Umfeld und er hat Erfolg mit der Mannschaft. Warum sollte er gehen?“ Vielleicht, weil die Existenz des Vereins noch immer nicht endgültig gesichert ist. Noch immer lässt der aktuelle Hauptsponsor Gothaer Versicherungen mit einer Entscheidung über die Fortführung seines Engagements auf sich warten. „Diese Woche wird entschieden, soviel ist sicher“, orakelt Zehm. Jetzt ist Winkler optimistischer: „Ich mache mir zwar Sorgen, bin aber überzeugt, dass wir das hinbekommen.“ Inmitten der Vertragsverhandlungen findet der EHC übrigens Zeit, endlich zu feiern: Am Samstag wird das Hacker Pschorr-Brauhaus beben. „Wir werden es ordentlich krachen lassen“, freut sich Winkler. „Wir haben es uns verdient.“ Daniel Köhler

Artikel vom 10.04.2007
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