Platznot an der Hanselmannschule in der Kritik – Schulreferat rät zur Geduld

Milbertshofen · 16 Räume für 18 Klassen

Wer die Tür öffnet, stößt beinahe schon gegen eine Schulbank: Die Sprachlernklasse in der Grundschule Hanselmannstraße muss sich auf 25 Quadratmetern zurechtfinden. Da wird jeder Zentimeter ausgenutzt. Foto: gf

Wer die Tür öffnet, stößt beinahe schon gegen eine Schulbank: Die Sprachlernklasse in der Grundschule Hanselmannstraße muss sich auf 25 Quadratmetern zurechtfinden. Da wird jeder Zentimeter ausgenutzt. Foto: gf

Milbertshofen · Mittwochabend kommt das Thema auf den Tisch, mal wieder. Seit über zwei Jahren schwelt die Diskussion um die latente Raumnot an der Grundschule Hanselmannstraße. Bei seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 21. März, wird sich der Bezirksausschuss 11 (Milbertshofen – Am Hart) einmal mehr mit der umstrittenen Situation beschäftigen müssen.

Die CSU-Fraktion hat einen Antrag gestellt, das Schulreferat aufzufordern, »die Raumnot an der Grundschule Hanselmannstraße endlich dauerhaft zu lösen«. 16 Klassenzimmer für 18 Schulklassen böten zu wenig Platz zum Lernen; die CSU sieht Milbertshofens ABC-Schützen damit klar benachteiligt.

Man müsse bei der Raumplanung eben »flexibel mit den Ressourcen umgehen«, kontert das Schulreferat. Pressesprecherin Eva Maria Volland räumt zwar ein, dass solche Planungen »extrem schwer« seien und sich »einzelne Räume nicht gut nutzen lassen«, sieht aber zugleich keine Alternative zur derzeitigen Situation.

Die Schule hat schon improvisiert. Die Schülerbibliothek, ein abgetrennter Teil der Aula und der Musikraum sind in Klassenzimmer verwandelt worden. »Das war ursprünglich mal als Zwischenlösung für ein halbes Jahr gedacht, jetzt ist es ein Dauerzustand geworden«, beklagt Rektorin Ulrike Wanner. Doch nicht nur das Schmökern, Versammeln oder Musizieren bleiben vorerst auf der Strecke. Die Sprachlernklassen müssen sich auf 25 Quadratmetern zurecht finden, Schulaufführungen sind nicht durchführbar und der Deutschkurs für Mütter findet derzeit in der Nachbarschule statt.

Dabei hat die Grundschule an der Hanselmannstraße auch schon alternative Szenarien durchgespielt, sogar zwei Klassen ausgelagert: »Das stellte sich schnell als sinnlos und unzumutbar heraus.« Denn durch die Auslagerung in Räume der Hauptschule sei nicht nur die Atmosphäre belastet gewesen (»Wenn alle gemeinsam unter einem Dach lernen, hat das auch Symbolcharakter«), sondern von September bis Dezember 2005 durch die längeren Wege zudem noch rund eine Woche Schulzeit verloren gegangen, beklagt Wanner.

Die CSU-Fraktion im BA 11 fordert deshalb, den in die Schule integrierten Hort auszulagern. Als mögliche Standorte bringen Fraktionssprecher Erich Tomsche und Initiator Thomas Schwed die Hauptschule an der Schleißheimer Straße 275, den Hort an der Schleißheimer Straße 279 oder das ursprüngliche Gebäude des Horts an der Schleißheimer Straße 273 ins Spiel.

Die Hortleitung wollte sich dazu nicht äußern. Das Schulreferat indes erteilt solchen Plänen eine Absage. Volland: »Das vorübergehende Auslagern des Horts ist aus baulichen Gründen nicht möglich.« Und es widerspreche dem Grundgedanken Hort und Schule unter einem Dach zu halten.

Stattdessen rät das Schulreferat zur Geduld. »Die Situation wird sich bis zum Jahr 2009 entspannen«, prognostiziert Volland. Mit den derzeit 420 Kindern, die täglich in die Grundschule pilgern, sei der Zenit erreicht, die Schülerzahlen seien in Zukunft rückläufig. G. Feind

Artikel vom 20.03.2007
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