Samstag in der Seidlvilla: Erzählcafé

Schwabing um 1945

Schwabing · In das Schwabing vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg entführt die Reihe »Münchner Erzählcafé« in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b. Am Samstag, 10. März, 15 Uhr, berichtet Rosemarie Eberth aus aufregenden Zeiten. Die Veranstaltung dauert etwa bis 17 Uhr, ab 14.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen und Zeit für ein Gespräch.

Der Eintritt kostet 4/3 Euro. Eberth, Jahrgang 1927, wuchs in Schwabing auf, nahe der »Pension Führmann« in der Belgradstraße 57. Aus einem Pferdestall hatte der Weltenbummler Henry Führmann eine Mini-Pension gebaut, in der jeden Samstag legendäre Feste stattfanden.

Eberth erinnert sich an Künstler, »Hosenweiber« und andere Persönlichkeiten, die dort ein- und ausgingen. Eberth erzählt auch von Nähstunden, zu denen sich Frauen zur Nazi-Zeit heimlich trafen. Als immer wieder der Religionsunterricht ausfiel, weil die Schüler dem »Führer« zuwinken mussten, ging Eberth zu den Sacre-Coeur-Schwestern in der Franz-Joseph-Straße.

Die teils adligen Damen vermittelten den Kindern religiöse Bildung. Nach der Handelsschule 1944 entschied sich Eberth gegen eine gutdotierte »Parteistelle« und wurde Stenographin bei einem Stromkonzern. 1957 heiratete sie und bekam einen Sohn. Neben der Familie pflegte sie ihre kulturellen Interessen, besuchte Konzerte und Modenschauen.

Artikel vom 07.03.2007
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