Alois Johns Ausstellung im Sudetendeutschen Haus

Haidhausen · Volkskundler im Porträt

Der Egerländer Volkskundler starb im Alter von 75 Jahren in Oberlohma bei Franzensbad. Foto: VA

Der Egerländer Volkskundler starb im Alter von 75 Jahren in Oberlohma bei Franzensbad. Foto: VA

Haidhausen · Vom 9. März bis 20. April 2007 ist im Sudetendeutschen Haus, in der Hochstraße 8, eine Ausstellung über den Egerländer Volkskundler Alois John zu sehen. Unter dem Titel »Alois John oder die Entdeckung des Egerlandes« beleuchtet sie die Biografie und das umfassende Werk jenes bedeutenden westböhmischen Heimatkundlers und Ethnologen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts.

Geboren wurde Alois John 1860 in Oberlohma bei Franzensbad. Schon früh entdeckte er seine Liebe zur Heimat und intensivierte diese auf zahlreichen ausgedehnten Wanderungen durchs Egerland. Mit der Gründung des »Vereins für Egerländer Volkskunde« kurze Zeit später legte der umtriebige Wissenschaftler das Fundament zu einer umfassenden und gründlichen Erforschung der überaus reichen Volkskultur des Egerlandes. Sein Hauptwerk »Sitte, Brauch und Volksglaube im deutschen Westböhmen« erschien 1905. Daneben verfasste er Ortsgeschichten, sammelte allerhand wertvolle Informationen zu Liedern und Bräuchen, trug interessante Objekte aus dem weiten volkskundlichen Bereich zusammen oder edierte wichtige Schriften anderer Heimatkundler des Egerlandes.

Als Mitbegründer der »Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde und Heimatpflege in Eger« verschrieb er sich zusätzlich dem Erhalt typischer Ausprägungen der regionalen Volkskultur. Von 1922 an war er Leiter der städtischen Sammlungen des berühmten Kurorts Franzensbad. Alois John starb 75-jährig 1935 in Oberlohma bei Franzensbad.

Anhand zahlreicher Bild- und Textdokumente sowie einiger Originalexponate aus dem Umkreis Johns vermittelt die vom Bezirksmuseum Eger/Cheb und von der Alois-John-Gesellschaft Eger konzipierte Ausstellung fundierte Einblicke in das umfangreiche Wirken dieses volkskundlichen Allrounders.

Begleitend zur werktäglich von 9 bis 19 Uhr, bei freiem Eintritt geöffneten Ausstellung, ist am 30. März, dem 147. Geburtstag des Wissenschaftlers, ein Fachvortrag von Dr. Elisabeth Fendl vom Johannes-Künzig-Institut für Ostdeutsche Volkskunde in Freiburg zu hören. Sie spricht zum Thema »Egerländer Volkskunde um 1900«. Sonderöffnungszeiten an den Wochenenden 10./11. und 17./18. März geben zusätzlich Gelegenheit zum Besuch dieser interessanten Ausstellung.

Artikel vom 07.03.2007
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