Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim setzten sich für Geothermieprojekt ein

Aschheim · Ein starkes Trio

Der zweieinhalb Meter lange Fahrplan zur Geothermie: (v. li.) Ingenieur Stefan Schubert sowie die drei Bürgermeister Leonhard Baumann (Feldkirchen), Helmut Englmann (Aschheim) und Heinz Hilger (Kichheim) sind sich einig über den weiteren Weg.Foto: ba

Der zweieinhalb Meter lange Fahrplan zur Geothermie: (v. li.) Ingenieur Stefan Schubert sowie die drei Bürgermeister Leonhard Baumann (Feldkirchen), Helmut Englmann (Aschheim) und Heinz Hilger (Kichheim) sind sich einig über den weiteren Weg.Foto: ba

Aschheim · In Ratssitzungen ist es Alltag, sich durch Papiere und Pläne zu kämpfen. Dieses im Aschheimer Rathaus vorgelegte Papier übertraf mit seiner Größe von etwa drei Metern Länge wohl alles bisher Dagewesene. Es war bezeichnend, dass der Plan, wie die drei Gemeinden Aschheim, Kirchheim und Feldkirchen ihr gemeinsames Geothermieprojekt umsetzen wollen, solche Ausmaße hatte.

Auch wenn das letzte Wort noch die Gemeinderäte haben, so ist der Wille da und in der ersten Sitzung des Arbeitskreises mit Vertretern aller drei Kommunen hat man den Grundstein gelegt.

»Sie erleben heute einen historischen Moment«, sagte der gastgebende Aschheimer Bürgermeister Helmut Englmann. Auch seine Kollegen Leonhard Baumann (Feldkirchen) und Heinz Hilger (Kirchheim) zweifeln eigentlich nicht an dem Projekt, nur wollen deren Gemeinderäte erst das Ergebnis einer letzten Wirtschaftlichkeitsprüfung abwarten.

Diese sorgt auch für die erste kleine Verzögerung in dem auf rund zwei Jahre angelegten Zeitplan. Fest steht jedenfalls, dass man die Bohrung in 2.200 Meter Tiefe Mitte 2008 machen muss, damit der »Claim« der Gemeinde Aschheim nicht erlischt. Fest stehen auch schon die Bohrorte, für die Aschheim den entsprechenden Grund bereits gekauft hat. Im Rahmen der ersten Sitzung stellten sich auch die zwei beteiligten Firmen und eine Rechtsberatung für die zu gründende GmbH vor. Das Trio hat bereits einige andere Geothermieprojekte im Münchner Raum zusammen in Angriff genommen und gilt gerade in diesem Bereich als sehr eingespielt.

Die Verschiebung des Projektes bis zur Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hat zur Folge, dass entgegen dem ursprünglichen Zeitplan im Jahr 2008 wohl noch keine Anschlüsse gelegt werden können. Aschheims Gemeindechef findet mit Blick auf Anschlüsse im Frühjahr 2009 den geringeren Zeitdruck gar nicht so schlecht. Bis dahin hat man nun Zeit, Bürger und Unternehmen in den drei Gemeinden für diese umweltfreundliche Form des Heizens zu gewinnen. Ziele sind nach vier Jahren ein Anschlussgrad von 20 bis 25 Prozent und später, nach etwa acht Jahren, 50 bis 60 Prozent.

Für die drei Gemeinden wird das Geothermieprojekt ein teures Vergnügen. Von den geschätzten Kosten für den Vollausbau des Wärmenetzes in Höhe von 54 Millionen Euro muss man rund ein Drittel in die GmbH einbringen. Der Finanzplan sieht vor, dass heuer jede Gemeinde 150.000 Euro bezahlt und dann je zwei Millionen in den Jahren 2008, 2009 und 2010. Für die Jahre 2011 und 2012 sind noch einmal Einzahlungen von einer halben Million Euro pro Gemeinde vorgesehen. Englmann ist begeistert von dieser gemeinsamen Investition: »Das ist unser Beitrag für die Umwelt.« Nico Bauer

Artikel vom 06.03.2007
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