Bürger gründen Initiative für mehr Lebensqualität im Stadtteil Daglfing

Daglfing · Initiative formiert sich

Die Vorstandschaft der Bürgerinitiative »Lebenswertes Daglfing« (v. li.): André Vachenauer, Birgit Oberdorf, Ingeborg Moosmeier und Philip Keller. Foto: Privat

Die Vorstandschaft der Bürgerinitiative »Lebenswertes Daglfing« (v. li.): André Vachenauer, Birgit Oberdorf, Ingeborg Moosmeier und Philip Keller. Foto: Privat

Daglfing · »Wir haben uns zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen, weil wir den Gartenstadtcharakter und die familienfreundliche, ländliche Atmosphäre Daglfings bewahren wollen«, meint André Vachenauer. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative (BI) »Lebenswertes Daglfing« wohnt gerne in dem Areal zwischen Trabrennbahn und Messestadt.

Doch seit einiger Zeit, gebe es einige »Missstände«, die es anzuprangern gelte. »Am schlimmsten ist eigentlich der Verkehr. An jedem Samstag, wenn auf dem Gelände der Trabrennbahn der Antik- und Flohmarkt stattfindet, ersticken wir in Autos«, berichtet Vachenauer. Es würde wild geparkt, mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren und der dadurch erzeugte Lärm sei »immens«.

Dass zu Flohmarktzeiten viele Leute statt zwei Euro für den Parkplatz zu bezahlen, in den Nebenstraßen nach einem Fleck für ihr Auto suchen, kann auch Karl Schneid von der Polizeiinspektion Bogenhausen bestätigen. »Aber das kann man den Leuten nicht verbieten.« Und dass die Anwohner sich davon belästigt fühlen, könne er zwar nachvollziehen, aber das ändere nichts an der Rechtslage. Schneid: »Wir sprechen hier von öffentlichem Gelände und da darf jeder parken.« Doch der Sachbearbeiter für den Bereich Verkehr räumt gleichfalls ein, dass es sehr wohl auch einige Parksünder gebe. »Die beschränken sich allerdings hauptsächlich auf die Grünstreifen.« Die dort parkenden Fahrzeuge erhielten auch alle eine Verwarnung, würden jedoch die Anwohner nicht behindern.

»Um den Rasern Herr zu werden, führen wir regelmäßig Geschwindigkeitsmessungen an der Trabrennbahn durch«, berichtet Schneid. Doch die Überschreitungen hielten sich weitgehend in Grenzen. Also alles nicht so schlimm? Vachenauer bleibt dabei: In Daglfing läuft einiges schief. Sei es die mangelnde Versorgung mit Supermärkten, die fehlenden Gehsteige in der Burgauerstraße, der tägliche Stau am S-Bahnübergang oder die ständig steigende Lärmbelastung durch die Autobahn – der Vorsitzende der BI sieht viele Probleme. »Da wird es höchste Zeit, dass man sich engagiert und mit den zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung in Kontakt tritt«, so Vachenauer. Man wolle in die Planungen miteinbezogen, frühzeitig informiert und somit in die laufende Diskussion integriert werden. So bereitet vor allem der drohende Abriss der Rennbahn mit anschließendem Wohnungsbau den Daglfingern Kopfzerbrechen. Immerhin kursiert die Vermutung, dass auf dem Gelände der Trabrennbahn rund 800 neue Wohnungen entstehen sollen, was die momentanen Verkehrs- und Versorgungsprobleme weiter verschärfen würde.

Doch die Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen (BA 13), Christiane Hacker (SPD), gibt Entwarnung: »Dem BA 13 liegen keine konkreten Pläne für eine Bebauung der Trabrennbahn vor. Auch ist uns nichts von einem Vorbescheid im Planungsreferat oder bei der Lokalbaukommission bekannt.« Zwar kenne sie die Gerüchte, doch sie halte sich an die Fakten und die ließen momentan keine derartige Diskussion zu.

20 Daglfinger gehören der Bürgerinitiative momentan an. Damit es noch mehr werden, lädt Vachenauer am 8. März, um 19 Uhr, in die Gaststätte Neptun, Lüderistzstraße 1, zu einer Infoveranstaltung ein. Andrea Koller

Artikel vom 06.03.2007
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