Die Furtado erfindet sich schon wieder neu

München - Whoa, Nelly!

Musikalisches Multitalent, das sich hören und sehen lassen kann: Nelly Furtado.	 Foto: VA

Musikalisches Multitalent, das sich hören und sehen lassen kann: Nelly Furtado. Foto: VA

München - „Whoa, Nelly!“ nannte die selbstbewusste Nelly Furtado im Jahr 2000 ihr Debüt – und der Erfolg gab ihr recht: fünf Millionen Mal hat sie das gute Stück bislang verkauft. Dass das Werk mit den Hitsingles „I’m Like A Bird“ und „Turn Off The Light“ sogar international die Tanzböden beben ließ, hatte damals vielleicht sogar Furtado selbst überrascht: ein roter Faden nämlich war nicht zu finden im Album, „Whoa Nelly!“ ist vielmehr ein Gemischtwarenladen aus Hip-Hop, R’n’B, Pop und Folklore.

„Jeder Musiker sollte versuchen, originell zu sein“, antwortet die Kanadierin, spricht man sie auf ihre fehlende Linientreue an. Die beiden darauffolgenden Alben klangen dann völlig anders als der Erstling. Das zweite Werk „Folklore“ war, wie der Titel schon sagt, folklorig. Und dennoch hip- und trip-hoppig. Im neuen Werk „Loose“ hingegen spielt Furtado den Discohasen, der – freilich – seine traditionellen Wurzeln nicht vernachlässigt. Ein wenig gefälliger kommt das gute Stück auch daher als die Vorgänger-Werke – was sich in den Verkaufszahlen widerspiegelt: immerhin vier Millionen Mal ging „Loose“ binnen weniger Monate über die Ladentische.

Und jetzt? „Vielleicht werde ich bald versuchen, meinem Projekt, eine ganze Platte auf Spanisch zu machen, ernsthaft nachzugehen“, sagt Furtado. „Ich will auf jeden Fall weitermachen, bis ich siebzig Jahre oder älter bin. Dann kann ich zwar nicht mehr so tanzen wie im Video zu ,Maneater’. Aber vielleicht mache ich dann Jazz-Musik.“

Oder Kirchenmusik: Zumindest erzählt Furtado gerne, dass Musik für sie etwas Göttliches habe und dass sie ihr Talent für ein Gottesgeschenk halte. Und tatsächlich wurde ihr dies scheinbar in die Wiege gelegt: im Alter von vier Jahren hat Furtado, so die Legende, schon zweisprachig – englisch und portugiesisch – gesungen, im Laufe ihrer Jugend hat sie in Jazz-Bands und Musicals mitgewirkt, außerdem Ukulele und Posaune gespielt.

Am kommenden Dienstag, den 6. März, wird die „Maneaterin“ ihren musikalischen Gemischtwarenladen in der Olympiahalle aufstellen – ab 20 Uhr. Und die Zuschauer werden staunen, wie die einstige Ethnopop-Künstlerin plötzlich einen auf trendy Tanzmaus macht. Whoa, Nelly!

Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 01.03.2007
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