Schräge Typen und irrwitzige Brüche beim Improcup

Zentrum · Spontanität ist eine Kleinigkeit

Zentrum · Vier wirklich knappe Entscheidungen fielen am vergangenen Samstag, 24. Februar, bei den zweiten Achtelfinalbegegnungen des dritten Fastfood-Improcups. In einem wahren Impro-Theater-Marathon traten gleich acht Zweier-Teams in vier Duellen gegeneinander an. Den dicksten Hammer gab’s gleich am Anfang.

Kenner des Improvisationstheaters schnaltzten schon Stunden vor Showbeginn mit der Zunge (Schlachthof: restlos ausverkauft) und fieberten der ersten Begegnung entgegen. Der kanadische Impro-Weltmeister Jacob Banigan stand zusammen mit der Österreicherin Trixi Brunschko (Team »The Cuppel«) auf der Bühne und traten gegen »Bayßen« an, Elisabeth Hagl und Lina Delgehausen vom Regensburger Impro-Theater Chamäleon.

Was im Vorfeld noch nach einer einseitigen Partie klingen mochte entwickelte sich in den ersten 40 Minuten zu einem packenden Gag-Feuerwerk der Extraklasse. In Sachen Einfallsreichtum, Erzähltiefe und Charakterstärke schenkten sich »The Cuppel« und »Bayßen« nichts und rangen förmlich um die Gunst des Publikums. Wo Banigan/Brunschko mit aberwitzigen Typen überzeugten, hielten »Bayßen« mit wunderbar irrwitzigen Brüchen und Statuswechseln ihr Publikum bei der Stange.

Beim Improcup entscheidet die Applausstärke über Weiterkommen oder Ausscheiden der Akteure. Am Schluss war es die Routine und eine gehörige Prise »Schmäh« der Grazerin Brunschko, die letztlich das Dezibelchen mehr für »The Cuppel« herausholten.

»Improvisationstheater auf höchstem Niveau« hatte Moderator Andreas Wolf zu Beginn der rund vierstündigen Show versprochen. Und dieses Versprechen hielten die Akteure. Subtile Geschichten über umweltfeindliche Pfadfinderausflüge etwa, spontane Wunschlieder »Ich fang ein neues Leben an«, und die Antwort auf die Frage, warum Männer mit langem Haar einfühlsamer sind – der Fantasie der Akteure waren keine Grenzen gesetzt. Lediglich an die Vorgaben aus dem Publikum und die strengen Zeitvorgaben mussten sich die insgesamt 16 Schauspieler halten. Scheinbar keine große Sache, so mühelos leicht und spontan duellierten sich die Impro-Spieler auf der Schlachthofbühne.

Am 24. März treffen die acht besten Teams im Viertelfinale aufeinander. Bis dahin gilt es, sich frühzeitig Karten zu sichern, denn der Andrang war in den bisherigen beiden Runden bereits enorm. Einige Fans standen schon vor dem Einlass Schlange um sich die besten Plätze zu sichern – und die sind beim Impro-Theater bekanntlich ganz vorne. gf

Artikel vom 28.02.2007
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