Brandschutzauflagen Dank der Unterstützung des BA 5 gelockert

Au · Sternstunde für »Villa Stern«

Die Kinder der »Villa Stern« in der Au haben gut Lachen: Sie dürfen in ihren neuen Räumlichkeiten in der Franz-Prüller-Straße bleiben – der Unterstützung des BA 5 und der Kompromissbereitschaft der LBK sei Dank. Foto: ak

Die Kinder der »Villa Stern« in der Au haben gut Lachen: Sie dürfen in ihren neuen Räumlichkeiten in der Franz-Prüller-Straße bleiben – der Unterstützung des BA 5 und der Kompromissbereitschaft der LBK sei Dank. Foto: ak

Au · Die »Villa Stern« ist gerettet – dem Bezirksausschuss Au/Haidhausen (BA 5) und der Lokalbaukommission sei Dank. Lange mussten die Kinder zittern, ob sie in ihren neuen vier Wänden bleiben können. Umfangreiche Brandschutzauflagen, die sich das Adelgundenheim nicht hätte leisten können, bedrohten die familienähnliche Idylle. »Wir leiden an sich ständig unter Platzmangel«, berichtet Isabella Weber, Einrichtungsleiterin des Adelgundenheims in der Au.

Da sei das Angebot der Gemeinde Mariahilf genau recht gekommen, zwei frei gewordene Wohnungen in der Franz-Prüller-Straße zu beziehen. Schnell war klar, dass in Haus Nummer 18 vor allem Kinder, die schon sehr lange im Heim wohnen, untergebracht werden sollen, »um ihnen eine familienähnliche Wohnsituation« zu bieten. In der anderen Wohnung sollten junge Frauen mit ihren Kindern untergebracht werden. »Das ist ideal für die Mütter, da sie sich gegenseitig unterstützen können und gleichzeitig den Rückhalt der Pädagogen im Heim nutzen können«, weiß Weber.

Soweit der Plan. Auch die ersten Gespräche des beauftragten Architekten mit der Lokalbaukommission verliefen problemlos. Von Sonderbau und verschärften Brandschutzregularien keine Spur. Doch im November letzten Jahres kam dann die böse Überraschung. »Plötzlich hieß es, das Haus, in dem die Kinderwohngruppe untergebracht ist, würde nun doch als Sonderbau eingestuft«, berichtet Weber. Die daraus resultierenden Brandschutzauflagen sind umfangreich. So muss ein zweiter Fluchtweg vorhanden, das Treppenhaus feuerbeständig und die Türen zu den Treppenhäusern selbstschließend und doppelwandig sein. Weber resümiert: »Diese Umbaumaßnahmen hätte uns der Vermieter niemals genehmigt, wir hätten wieder ausziehen müssen.«

Größtes Problem: der zweite Fluchtweg. Dieser hätte über das Nachbargrundstück erfolgen müssen »und das Wegerecht hätte uns der Eigentümer nie gewährt«.

Ratlosigkeit aller Orten. Doch dann sei der Pfarrer von Mariahilf, Markus Gottswinter, auf die Idee gekommen, den Bezirksausschuss Au/Haidhausen (BA 5) um Unterstützung zu bitten. »Als ich von dem Problem erfahren habe, war mir sofort klar, dass wir hier etwas tun müssen«, meint Adelheid Dietz-Will (SPD), Vorsitzende des BA 5. So dass man sich Mitte Februar auch gleich zu einem Schlichtungsgespräch mit der LBK traf.

»Durch die tatkräftige Unterstützung von Frau Dietz-Will und der Kompromissbereitschaft der LBK sind wir nun zu einer für beide Seiten akzeptablen Lösung gekommen«, strahlt Weber. Zwar gilt die Wohngruppe, die sich selbst »Villa Stern« nennt, immer noch als Sonderbau, der Brandschutznachweis ist aber nicht mehr so umfangreich wie ursprünglich gefordert. »Mit der Umplanung der Schlafräume erübrigte sich der zweite Rettungsweg«, so LBK-Sprecher Thorsten Vogel und fügt hinzu: »Kleinere Maßnahmen, wie das Anbringen von Rauchmeldern, reichen aus.« Ein Erfolg auf der ganzen Linie und eine »schöne Bestätigung, dass sich unsere intensive Unterstützung gelohnt hat«, meint Dietz-Will. A. Koller

Artikel vom 27.02.2007
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