Der EHC erhält sich mit zwei Siegen die Chance auf den Einzug in die Playoffs

Mathematik am Oberwiesenfeld

Entschlossenheit im Blick: Der EHC muss jetzt zeigen, dass er in die Playoffs will. Foto: J. Wiessner

Entschlossenheit im Blick: Der EHC muss jetzt zeigen, dass er in die Playoffs will. Foto: J. Wiessner

Der Teletext an sich ist in Zeiten des Internets und der Mailing-Listen zu einem Fossil der Informations-Übertragung verkommen. Dennoch versammeln sich in den Drittelpausen und nach dem Spiel in der Eissporthalle am Oberwiesenfeld kleine Gruppen vor dem im VIP-Bereich angebrachten Fernseher, um die Ergebnisse der Konkurrenz zu beobachten.

Einfach nur gewinnen, das ist eine Variante, um sich den Einzug in die Playoffs zu sichern. Auf das Scheitern der anderen zu setzen die andere. „Darauf achten wir nicht“, wehrt allerdings Pat Cortina derartige Fremdbestimmungs-Tendenzen hartnäckig ab. „Wir schauen auf uns, spielen unser Spiel und gewinnen hoffentlich.“ Doch auch wenn es der Trainer des EHC nicht zugeben möchte: Nach jedem Eishockeyspiel beginnen die Rechenspiele und der Ausblick auf das Restprogramm.

Die Vorraussetzungen für den EHC sind nach einem verkorksten Januar wieder besser geworden. Die Mannschaft konnte die direkten Konkurrenten Dresden und Bietigheim mit Siegen auf Distanz halten und belegt somit den siebten und vorletzten Playoff-Platz. Besonders der Sieg am vergangenen Sonntag gegen den SC Bietigheim war ein wichtiger Schritt in Richtung Playoffs. Das Ergebnis von 4:2 trügt zwar über die spielerische Qualität des hart umkämpften Spiels hinweg, doch am Ende zählen nur die drei Punkte. Es war ein wichtiger Sieg, denn nach der deutlichen 6:2-Auswärtsniederlage gegen Schwenningen sahen die Verantwortlichen schon die Felle davon schwimmen. Doch Berufsoptimist Cortina sieht das anders: „Diese Niederlage hat uns alle aufgerüttelt. So dürfen wir einfach nicht spielen. Und so haben wir heute auch nicht gespielt. Wir haben es selbst in der Hand.“ Ja und nein. Noch vier Spiele stehen in der Saison an, davon zwei Auswärtspartien (gegen Bremerhaven und Regensburg) und zwei Heimspiele (gegen Kaufbeuren und Wolfsburg).

Diese Konstellation könnte von Bedeutung sein, betrachtet man die Heim- und die Auswärtstabelle des EHC. Während die Münchner auswärts auf dem vierten Platz der Tabelle rangieren, steht für die Heimbilanz nur der 11. Platz im Buche. Doch gegen die starke Mannschaft aus Bremerhaven (Tabellendritter) machen selbst die positiven Auswärtsleistungen nur wenig Mut. So muss das Heimspiel gegen das aktuelle Tabellenschlusslicht Kaufbeuren unbedingt als Punktelieferant herhalten. „Ich hoffe nicht, dass wir am vorletzten Spieltag gegen Regensburg ein echtes Endspiel erleben müssen“, orakelt Teammanager Christian Winkler. Diese Situation sollte auch nicht eintreten, denn gegen die Regensburger Eisbären setzte es in der Saison nur Niederlagen. Gegen die anderen drei verbleibenden Gegner hat der EHC schon gewonnen, aber auch schon verloren. Und so werden die Fans auch am kommenden Freitag beim Heimspiel gegen Kaufbeuren auf einen Sieg ihrer Mannschaft hoffen und sich danach vor dem Teletext versammeln. Vielleicht stolpert ja doch noch jemand. Und dann wird wieder gerechnet. Bis zum Schluss.

Daniel Köhler

Artikel vom 27.02.2007
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