Sting gastiert am Sonntag im Herkulessaal

München - Der Großmeister

Er kann alles, hat alles geschafft – und spielt weiter mit der Freude eines Vollblutmusikers: Sting. Foto: Universal

Er kann alles, hat alles geschafft – und spielt weiter mit der Freude eines Vollblutmusikers: Sting. Foto: Universal

Der Sänger, der in den 80er Jahren mit der Supergroup „The Police“ der Welt eine Lektion in punkto Songwriting und Stilempfinden verpasste („Message In A Bottle“, „So Lonely“, „Roxanne“), und den selbst seine Kinder nur mit dem Künstlernamen ansprechen, ist im besten Musikeralter angekommen.

Nachdem sich „The Police“ wegen interner Streitigkeiten auflöste (angeblich ging es um das leidige Thema Geld), startete Sting eine erfolgreiche Solokarriere. Er hat mit allen Größen des Musikgeschäfts zusammengearbeitet (u.a. Eric Clapton, Jeff Beck, Phil Collins, Bob Geldorf), hat mehr Gold in Form von Preisen zuhause stehen als die Bank von Fort Knox, hat die Welt bei Tourneen gleich mehrmals umrundet und kennt die Charts eigentlich nur von oben.

Der 55-jährige Engländer aus Newcastle upon Tyne sagte schon in Interviews aus den 90er Jahren: „Ich muss mir und überhaupt niemandem etwas beweisen. Ich bin in der glücklichen Lage, machen zu können, was ich möchte.“

Seine Fans danken es ihm und liegen dem Multiinstrumentalisten zu Füßen, wenn er eines seiner Konzerte gibt. Am Sonntag, den 25. Februar, spielt er all seine Hits in München. Allein der Ort des Konzerts, die ehrwürdigen Hallen der Residenz zeigen, dass ein musikalisches Altern in Würde möglich ist und gut sein kann. (Herkulessaal der Residenz, Beginn: 20.30 Uhr.

Genug von siffigen Backstageräumen und zugigen Bühnen. Sting, und das ist Quintessenz, ist im modernen Kulturkanon angekommen und muss sich deshalb nicht, wie vielleicht mancher Jungspund, gegenüber den popkulturellen Nörglern rechtfertigen in einer solchen Location zu spielen. Wie gesagt, er kann tun und lassen was er will. Und siehe, es wird gut. Nur eines liegt Sting im Magen. Dass er nicht mehr mit seiner alten Liebe „The Police“ auftreten kann. Doch auch in diesem Punkt bewegt sich etwas. Derjenige, der die Öffentlichkeit am allerwenigsten nötig hatte, soll hauptverantwortlich für die Rückkehr von „The Police“ sein: Sting. Das berichtete die „New York Post“ vor wenigen Tagen. Nach mehr als 20 Jahren wollen Sting, Stewart Copeland und Andy Summers wieder gemeinsam auf die Bühne, wie sie vor kurzem bekannt gaben.

„Sting hat sechs Monate lang auf Stewart und Andy eingeredet. Sie wollten zuerst nicht. Schließlich brauchen sie das Geld nicht. Sie können von den Tantiemen alleine leben“, sagte ein Musikmanager. Um seinen Kollegen den Deal zu versüßen, versprach Sting, dass sie sich nicht nur die Songs aussuchen könnten, die gespielt werden, sondern auch den Gewinn zu gleichen Teilen einstreichen würden. In der Vergangenheit habe Sting als Sänger immer mehr Gage kassiert, heißt es. Im Herbst will das Trio durch Europa touren, mit Auftritten in Deutschland, Italien und Frankreich.

Auch Mexiko, Südamerika, Japan, Australien und Neuseeland stehen auf der Reiseroute. Es wird erwartet, dass die Tournee 175 Millionen Dollar (133 Millionen Euro) Gewinn einspielen wird. Das nennt man dann wohl gesunde Altersteilzeit. Wir freuen uns darauf.

Artikel vom 22.02.2007
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