Margarete Lorenz aus Moosach feiert 100. Geburtstag

Moosach · Lorenz gratuliert Lorenz

Reich beschenkt – Stadtrat Andreas Lorenz gratuliert Margarete Lorenz zum Jubiläum. Foto: wei

Reich beschenkt – Stadtrat Andreas Lorenz gratuliert Margarete Lorenz zum Jubiläum. Foto: wei

Moosach · Die meisten Bewohner im Seniorenzentrum Bethel in der Hugo-Troendle-Straße 10 blicken auf Erfahrungen aus einem langen bewegten Leben zurück. Doch mit ihrer Mitbewohnerin Margarete Lorenz können sie nur schwer mithalten. Kein Wunder – hat diese doch seit ihrem Geburtstag am 16. Februar ein ganzes Jahrhundert durchlebt.

Erst eine Überraschung rundet viele Geburtstagsfeiern richtig ab. Wenn diese Überraschung in Form eines Stadtrates mit einem Blumenstrauß und einem Präsent im Gepäck zur Tür hereinspaziert, ist dies sicherlich etwas Besonderes. Stadtrat Andreas Lorenz ließ es sich nicht nehmen, seiner Namensvetterin persönlich zu gratulieren. Dementsprechend groß war die Freude bei Margarete Lorenz: »Ich finde es so nett, dass so viele Leute an mich denken.« Im Verlauf seines Besuches las der Stadtrat der alten Dame aus einem Brief von Oberbürgermeister Christian Ude vor, in dem dieser die besten Glückwünsche übermittelte.

Angesprochen auf ihren offensichtlich einwandfreien Gesundheitszustand und ihre geistigen Frische lächelt die rüstige Dame: »Ich bin fit. Absolut fit. Nur mit dem Merken von Namen habe ich es nicht mehr so.« Doch an die Vergangenheit kann sich Lorenz noch detailgenau erinnern. Wie beispielsweise an ihr Berufsleben. Unter anderem war Margarete Lorenz sechs Jahre als Sekretärin bei der Neuen Zeitung tätig. Das Blatt war eine der ersten Zeitungen nach dem zweiten Weltkrieg und wurde damals von der amerikanischen Besatzungsmacht veröffentlicht. Stolz weist Margarete Lorenz auf ihr damaliges Arbeitspensum an der Schreibmaschine hin: »Ich hatte sechs Anschläge in der Sekunde.«

Während ihres Engagements bei der Neuen Zeitung lernte sie Erich Kästner kennen, den Lorenz so umschreibt: »Kästner war etwas geizig. Er gab keinem von seinem Care-Paket ab. Nicht mal eine Zigarette hatte er übrig. Und doch war er ein netter Mensch.« Nach dem Engagement hatte die in Köthen geborene Lorenz noch etliche Anstellungen. »Ich habe immer was zu tun gehabt. Langweilig wurde mir nie«, so die Hundertjährige. Doch nicht nur von positiven Zeiten kann Margarete Lorenz berichten. Der erste Weltkrieg hatte ihr und ihrer Familie arg zugesetzt. Aus dieser schwierigen Zeit stammt auch das Lebensmotto von Margarete Lorenz: »Der Hunger verlängert das Leben«.

Als der Stadtrat sich verabschiedete, gab ihm die Jubilarin noch ihre Glückwünsche mit auf den Weg: »Jetzt hab ich die Hundert erreicht. Ich wünsche Ihnen, dass sie es auch schaffen.« wei

Artikel vom 20.02.2007
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