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Keine Skateranlage in Johanneskirchen – Anwohner setzen sich massiv zur Wehr
Johanneskirchen · Der Druck war zu groß
Die Grünfläche zwischen Johanneskirchner Straße, Bichlhofweg und Isabella-Braun-Weg wird neu gestaltet. Doch die lang ersehnte Skateranlage wird aus Lärmschutzgründen nicht gebaut. Foto: ak
Johanneskirchen · Es hat nicht sollen sein. »Schade ist es vor allem für die Jugendlichen«, meint Frank Otto, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13). »Sie hätten sich die neue Skateranlage wirklich sehr gewünscht.«
Doch der Protest der Anwohner war einfach zu groß, so dass nun lediglich ein Basketballkorb und zwei Tischtennisplatten gebaut werden dürfen.
Dass auf dem freien Gelände zwischen Johanneskirchner Straße und Isabella-Braun-Weg Einrichtungen für Jugendliche geschaffen werden sollen, war klar. Nun musste ein Gestaltungsplan her. Die Idee auf dem Gelände eine Skateranlage zu bauen, kam schnell auf. »Denn freie Flächen für derartige Anlagen sind in München Mangelware«, so Otto. Aber die Anwohner machten gegen die Planungen mobil und konnten durchsetzen, dass ein Schallschutzgutachten erstellt wird. »So etwas ist für die Planung einer Grünanlage an sich nicht üblich«, weiß Jürgen Kreil. Der zuständige Landschaftsarchitekt zeigt sich ebenfalls enttäuscht über das vorzeitige Aus für die Freizeitstätte. »Das Gutachten hat zwar ergeben, dass die Skateranlage über den geforderten Grenzwerten liegt (zehn Dezibel), aber mit etwas gutem Willen hätte man die Anlage sicherlich dennoch erstellen können.«
Manfred Liepert, zuständig für die Erstellung des Schallschutzgutachtens, sieht die Angelegenheit differenzierter: »Die Überschreitung ist eindeutig, da helfen auch keine gut gemeinten Argumente.« Schließlich käme es darauf an, wieviel Lärm bei den Anwohnern ankommt. Und die Messwerte sprächen eine klare Sprache.
Die Zahlen kennt auch Otto, doch ihm scheint es, als wäre den Anwohnern »jegliche Veränderung ein Dorn im Auge«. Es seien weitere Einschränkungen im Raum gestanden, die man aber mit Nachdruck abgelehnt hätte. Otto: »Die jungen Leute sind unser Kapital, da sollte man durchaus etwas großzügiger sein.«
Doch Kinderfreundlichkeit sucht man in Deutschland leider des öfteren vergebens. Das fand auch eine aktuelle Unicef-Studie heraus. Im Vergleich zu anderen Industrienationen ist die Situation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland nämlich nur mittelmäßig (Rang elf bei 21 beurteilten Nationen). »Da wird’s höchste Zeit, dass etwas geschieht«, meint auch Otto.
Trotz dieser Unstimmigkeiten wird die Grünanlage an der Johanneskirchner Straße neu strukturiert. So wird im vorderen Teil bis zum Bichlhofweg die Festwiese komplett entwässert, ein halber Meter Erdreich abgetragen und der Boden verfestigt. »Dann stehen die Festzelte bei Regen nicht mehr zentimeterhoch unter Wasser«, so Kreil. Wird die Wiese weder für Feste noch für einen Zirkus benötigt, werden zwei mobile Fußballtore installiert.
Außerdem entsteht nördlich des Bichlhofweges ein großer Kinderspielplatz und das gesamte Areal bis zum Isabella-Braun-Weg wird durch vier Meter breite, teils asphaltierte Wege erschlossen. Andrea Koller
Artikel vom 20.02.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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