Auf dem Gelände des alten Sägewerks entsteht für 23 Millionen ein Kulturpark

Ismaning · Ruinen weichen Neubau

Ismaning · Es ist das wohl beste unbebaute Grundstück, das Ismaning im Zentrum zu bieten hat. Längst ist das Gelände der alten Mühle und des ehemaligen Sägewerkes herunter gekommen zu einer wenig schmückenden Ruine. Doch das wird sich bald ändern, denn auf dem Gelände des historischen Unternehmens entsteht das größte Bauprojekt der Gemeindegeschichte.

Für rund 23 Millionen Euro errichtet man einen Kulturpark, der seinesgleichen sucht. Nur die Villa des Geländes bleibt stehen. Die anderen Gebäude der alten Mühle und des früheren Sägewerkes werden abgerissen. Sie werden ersetzt durch Baukörper einer ähnlichen Struktur, so dass der Hof-Charakter erhalten bleibt. In dem Komplex wird man nun die Volkshochschule München-Nord, die Bücherei, die Musikschule und das Blasorchester unterbringen.

Die Gemeinde Ismaning löst mit dieser Überplanung des Kultur- und Bildungsparks eine Reihe von Problemchen. So ist die Bücherei in der Schlossanlage untergebracht und leidet unter großer Platznot. Die Gemeinde möchte in diesem Anwesen ein Heimatmuseum ansiedeln und hat auch für dieses Projekt freie Bahn nach dem Umzug der Bücherei. »Wir freuen uns über die tolle Entwicklung der Volkshochschule«, meint Helmut Horst, der Leiter des Bauamtes in Ismaning. Diesem Trend, dass die Bürger die Angebote der Bildungseinrichtung immer mehr annehmen, möchte man auch Rechnung tragen. Das Gleiche gilt für die Musikschule, die ebenfalls in den vergangenen Jahren eine sehr gute Entwicklung hatte.

Auch diesen Boom möchte die Gemeinde nun mit dem Neubau fördern. Man möchte aber auch an die ehemalige Nutzung erinnern. Zum einen bleibt die schmucke Villa an der Straße stehen und zum anderen wird man eine Art »Mini«-Museum einrichten, in dem beispielsweise Schulklassen die Arbeit früher in der Mühle und dem Sägewerk gezeigt werden soll. Die Gemeinde ist noch im Besitz von ehemaligen Werkzeugen und Maschinen, die man so ausstellen wird.

Die Voraussetzungen in der neuen Musikschule scheinen ideal zu sein. Auf dem inklusive der Grünanlagen rund einen Hektar großen Gelände ist auch ein dreiteiliger Veranstaltungssaal eingeplant. Dieser bietet bis zu 300 Besuchern Platz. Wenn man noch größere Veranstaltungen hat, ist der Gemeindesaal mit seinen 500 Plätzen die nächstgrößere Variante. Jetzt ist nur noch die Frage zu klären, ob dieser 23 Millionen Euro schwere Umbau die größte Maßnahme der Gemeinde ist.

Ismaning selbst hat noch nie mehr Geld in die Hand genommen als für dieses Projekt, aber Baumamtsleiter Helmut Horst verweist auf den S-Bahn-Tunnel: »Den hat zwar offiziell die Deutsche Bahn AG gebaut, aber wir haben ihn uns erkämpft.« Nico Bauer

Artikel vom 20.02.2007
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