Moosacher Schülerspenden fließen in Computerraum

Gern · Vorbildlich spendabel

Gern · Es herrscht reges Treiben im Computerraum des Münchner Waisenhauses in der Waisenhausstraße 20. Neben den Kindern, die sich um die verhältnismäßig wenigen Computer drängen, mischt sich Besuch von der Arthur-Kutscher-Realschule aus Moosach.

Matthias Baron und Carmen Stocker, Schülersprecher ihrer Schule, sind allerdings nicht gekommen um den Waisenkindern den letzten Platz vor dem Bildschirm streitig zu machen. Sie sind hier um zu spenden. 675 Euro sind auf dem letztjährigen Weihnachtsbasar der Realschule erwirtschaftet worden. »Der Ertrag kommt zum Beispiel vom Verkauf selbst gebastelter Sachen oder selbst gemachter Pralinen«, so Matthias Baron. »Auch der Elternbeirat war sehr aktiv. Mütter und Väter verkauften Kuchen und deftiges Essen« ergänzt Stocker.

Heike Rissing, Medienpädagogin des Waisenhauses begrüßte die beiden Schüler zur Scheckübergabe am 6. Februar und zeigte sich neugierig: »Wie seid Ihr auf unsere Einrichtung gekommen?« Stocker erklärte: »Wir hatten erst vor, das Geld einer Organisation in Afrika zukommen zu lassen. In einer Diskussion wurde dann allen klar, dass es aber auch in Deutschland einige Projekte gibt, die auf Spenden angewiesen sind. Letztendlich einigten wir uns auf das Waisenhaus.«

Um zu erkennen wo die Missstände im Waisenhaus liegen, reicht ein Blick in den Computerraum. Auf 122 Kinder kommen gerade mal fünf Computer. In Zeiten, in der nicht nur Schulen von Schreibblock auf Computer umstrukturieren, eine offensichtliche Baustelle. Da die Tagessätze des städtischen Jugendamtes nur das Nötigste umfassen, ist das Waisenhaus, was Einrichtungen wie den Computerraum betrifft, auf anderweitige finanzielle Unterstützung angewiesen.

Logisch, dass die Spende aus Moosach von 675 Euro keinen neuen Multimediaraum finanzieren kann. Daher wird die Leitung des Hauses in Zubehör und Ausstattung investieren. »Wahrscheinlich schaffen wir uns von dem Geld dringend benötigte Lernsoftware, Controller und Kopfhörer an«, so Rissing. Die Medienpädagogin weiß auch, dass diese Spende etwas Außergewöhnliches hat: »Wir bekommen hier und da schon Spenden. Doch dass eine Schule für uns Spenden sammelt, sowas ist äußerst selten. Eine absolute Ausnahme.« wei

Artikel vom 14.02.2007
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