Unterirdisches Einkaufszentrum im Zentrum bekommt eine Verjüngungskur

Zentrum · Mehr Lust auf Stachus!

MVV-Gäste sollen durch den Stachus-Umbau nicht gestört werden. 	Foto: nan

MVV-Gäste sollen durch den Stachus-Umbau nicht gestört werden. Foto: nan

Zentrum · Der Platz mit den zwei Namen – der Stachus beziehungsweise der Karlsplatz – ist seit jeher eines der verkehrsreichsten Straßenkreuze Münchens. Vor 37 Jahren entstand darunter das so genannte Stachus-Bauwerk mit dem damals größten unterirdischen Einkaufszentrum der Welt.

Im Stachus-Einkaufszentrum halten sich zu Haupteinkaufszeiten 30.000 Menschen pro Stunde auf, doppelt so viele wie in der Kaufinger Straße. Wie jetzt bekannt wurde, verpachten die Stadtwerke München die in die Jahre gekommene Passage für 33 Jahre an die LBBW Immobilien GmbH, eine Tochter der Landesbank Baden-Württemberg. Diese plant, das Stachus-Untergeschoss bis Weihnachten 2009 komplett zu erneuern, in eine »Wohlfühl-Passage«.

Die 37 Jahre alten Einkaufspassagen sollen in »was Schönes« umgewandelt werden, wie LBBW-Sprecherin Brigitte Reibenspies dem »Münchner Zentrum« verriet. »Man soll sich hier künftig gerne aufhalten – in dem bisherigen Gewirr aus dunklen Gängen fühlt sich doch niemand wohl!« Schon die Treppen im Eingangsbereich sollen »Lust auf die Passage machen«: »Konkretere Vorstellungen aber haben wir bislang noch nicht: Ich bin daher gespannt, welche Ideen die Teilnehmer unseres Architektenwettbewerbs präsentieren werden«, sagt Reibenspies.

Ferner sollen die Architekten die Wegeführung im insgesamt 350 Meter langen und 150 Meter breiten Untergeschoss übersichtlicher, heller und freundlicher gestalten. Und Boden, Decke und Fassaden sollen mit moderneren Materialien ausgestattet werden. Was das alles kostet? »Darüber sprechen wir erst, wenn wir wissen, was konkret umgebaut wird«, so Reibenspies.

Die kleinteilige Ladenstruktur jedenfalls soll auch in Zukunft erhalten bleiben. Allerdings könne nicht garantiert werden, so die LBBW-Sprecherin, dass die jetzigen Betreiber der rund 50 Geschäfte allesamt bleiben können: »Wir müssen noch Gespräche führen.« Noch im Frühjahr soll der Gestaltungswettbewerb starten, im Herbst sollen bereits konkrete Vorschläge auf dem Tisch liegen, über die eine Jury, der auch Vertreter der Stadt München angehören, entscheidet. Der Umbau schließlich soll im Frühjahr 2008 starten – und Weihnachten 2009 beendet sein.

Reibenspies: »Damit die MVV-Kunden ständig Zugang zu U-, S-Bahn und Tram haben, wird die Modernisierung in mehreren Bauabschnitten durchgeführt.« Das Untergeschoss gilt bereits seit Ende der Neunziger Jahre als dringend sanierungsbedürftig. Weil sich die Stadt wegen ihrer knappen Kassen außerstande sah, eine Erneuerung zu bezahlen, hoffte sie auf Investoren. Ende 2004 hatte der Stadtrat schließlich beschlossen, das Stachus-Bauwerk mitsamt der nötigen Sanierung in die Verantwortung der hiesigen Stadtwerke zu übertragen. Diese suchten schließlich mittels einer europaweiten Ausschreibung nach einem Betreiber für das Einkaufszentrum.

»Die LBBW Immobilien GmbH hat sich hierbei durchgesetzt – und wird den Betrieb für zunächst 33 Jahre übernehmen«, so Stadtwerke-Sprecher Christian Miehling. Über die finanziellen Details dieses Pachtvertrags allerdings schweigen sich sowohl Miehling als auch die LBBW aus. Nadine Nöhmaier

Artikel vom 13.02.2007
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