Feldkirchen kämpft erbittert gegen die Errichtung eines Containerbahnhofes

Feldkirchen · Eine Gemeinde wehrt sich

Alle kämpfen für die Zukunft Feldkirchens: Im Rathaus und hier an einem Infostand des CSU-Ortsvereins machten die Bürger rege von der Chance Gebrauch, gegen den Containerbahnhof zu unterschreiben. An ihrem Infostand bekam die CSU 230 Unterschriften auf ih

Alle kämpfen für die Zukunft Feldkirchens: Im Rathaus und hier an einem Infostand des CSU-Ortsvereins machten die Bürger rege von der Chance Gebrauch, gegen den Containerbahnhof zu unterschreiben. An ihrem Infostand bekam die CSU 230 Unterschriften auf ih

Feldkirchen · Eine ganze Gemeinde kämpft um ihre Zukunft. Im Januar 2007 wurde ein neues Planfeststellungsverfahren für einen Containerbahnhof in Feldkirchen eingeleitet. Und Feldkirchens Bürgermeister Leonhard Baumann (CSU) befürchtet das Schlimmste: »Der Containerbahnhof würde unserer aufstrebenden Kommune kaum mehr Entwicklungschancen offen lassen.«

Bereits 1995 lag das Horrorthema eines Containerbahnhofes auf dem Tisch. Auch damals wehrten sich die Feldkirchner mit Händen und Füßen. Dazu kam noch politische Unterstützung aus allen Lagern. In der Folge ist es ruhig geworden und nicht nur Feldkirchens Bürgermeister dachte, dass man den Kampf gewonnen hat. Doch jetzt kam die für alle überraschende Kehrtwende, bei der das alte Verfahren beendet und ein neues beantragt wurde. Der Containerbahnhof in der Fassung 2007 sieht noch massivere Belastungen vor.

Zu den Vorwürfen der Feldkirchner wollte sich die Geschäftsleitung der Container Logistics München GmbH (CLM), eine Tochter der Deutschen Bahn AG, auf Nachfrage des Bogenhausener Anzeigers nicht äußern, »da es sich momentan noch um ein schwebendes Verfahren handele«. Die Gemeinde hat derweil aber errechnet, dass mit den im Verfahren angegebenen Zahlen etwa alle 80 Sekunden ein Lkw durch die Seestraße fahren würde. Baumann rechnet aber damit, dass der Containerbahnhof negative Auswirkungen auf alle größeren Straßen der Gemeinde hätte. Zudem sah man auf dem etwa 300.000 Quadratmeter großen Grundstück einer weiteren Bahntochter die mögliche Zukunft Feldkirchens. Hier sieht die Gemeinde ihre Möglichkeit, neue Siedlungen entstehen zu lassen. Allerdings endete eine Anfrage der Gemeinde ergebnislos. Grund: Der Kommune sei ein gewaltiger zweistelliger Millionenbetrag als Kaufpreis für den kompletten Grund genannt worden, was die Möglichkeiten Feldkirchens übersteigt. Eine weitere Anfrage, wie es bei einem Teil des Grundes aussieht, sei unbeantwortet geblieben. »Ansonsten haben wir keine weiteren geeigneten Flächen für neue Siedlungsgebiete«, sagt der Gemeindechef.

Er kann den Antrag auf diesen Containerbahnhof generell nicht verstehen, weil der benachbarte Güterstandort in Riem (»Dort ist man weit weg von jeder Bebauung und direkt am Autobahnzubringer«) noch nicht ausgelastet ist. Für Riem ist bereits die Erweiterung in der Planung und dort könnte man auch die für Feldkirchen geplanten Kapazitäten unterbringen.

Leonhard Baumann und die gesamte Gemeinde Feldkirchen setzen bei ihrem großen Kampf nun alle Hebel in Bewegung. Die Bundes- und Landtagsabgeordneten der Region hat man schon im Boot und die Bürger geben mit vielen Unterschriften gegen den Containerstandort wichtige moralische Unterstützung.

Der Bürgermeister ist auch überzeugt, dass viele Feldkirchener im März Einwendungen einreichen werden. Baumann rechnet mit einem öffentlichen Verfahren und im Falle einer Planfeststellung werde man den Klageweg bis zur letzten Instanz gehen. Und er macht Feldkirchen Mut: »Aufgrund der vielen nicht von der Hand zu weisenden Argumente sind wir zuversichtlich, den Containerbahnhof verhindern zu können.« Nico Bauer

Artikel vom 13.02.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...