Stoiber zeigt sich in Unterschleißheim entspannt und kämpferisch zugleich

Unterschleißheim · Jetzt lebt sich’s locker

Stoiber und einer seiner Anhänger: Der CSU-Kreisvorsitzende Ernst Weidenbusch vermisst den scheidenden Ministerpräsidenten schon jetzt.	 Foto: ba

Stoiber und einer seiner Anhänger: Der CSU-Kreisvorsitzende Ernst Weidenbusch vermisst den scheidenden Ministerpräsidenten schon jetzt. Foto: ba

Unterschleißheim · Es war alles andere als ein normaler Auftritt des Parteichefs als Wahlkampfhelfer auf kommunaler Ebene. Weil Edmund Stoiber in den nächsten Monaten seine Ämter als Ministerpräsident und CSU-Parteivorsitzender niederlegt, stand er vergangene Woche bei seinem Besuch auf dem Jahresempfang der Landkreis-CSU im Unterschleißheimer Ballhaus-Forum unter besonderer Beobachtung.

Dabei zeigte sich der noch prominenteste Mann der Christsozialen kämpferisch wie eh und je. Die Antwort der oberbayerischen Basis war ebenso eindeutig, denn in Unterschleißheim wurde Stoiber von der ersten bis zur letzten Sekunde frenetisch gefeiert.

Die Besucher des Empfangs staunten, mit welcher deutlich nach außen getragenen Lockerheit Edmund Stoiber mit den CSU-Grabenkämpfen der vergangenen Wochen umging. Stoiber betonte, dass Bayern wichtiger sei als seine Personalie. Er machte deutlich, dass die CSU noch ganz tief in seinem Herzen verankert sei. Stoiber blickte zurück und fragte sich, »ob ich das Erbe von Franz Josef Strauß gut verwaltet und vermehrt habe?« Seine Antwort war ein Ja und der kräftige Applaus zeigte die Bestätigung der Basis. Immer wieder landete Stoiber bei seinem Ziehvater Strauß. Von dem bekam er auch das Motto seiner 14 Jahre an Bayerns Spitze: »Du musst dem Volk aufs Maul schauen, darfst ihm aber nicht nach dem Mund reden.«

Unterschleißheims Bürgermeister Rolf Zeitler versuchte mit Trachtengruppe und Böllerschützen auf der einen (traditionellen) sowie der hochmodernen Veranstaltungshalle auf der anderen (fortschrittlichen) Seite die zwei Gesichter der Stadt zu zeigen. Stoiber betonte, dass der Wähler das auch honoriere: »Solide Finanzen und die absolute Mehrheit der CSU sind bei den Gemeinden im Münchner Umland ja nicht alltäglich.«

Der CSU-Kreisvorsitzende Ernst Weidenbusch zeigte unterdessen, dass er nach wie vor bekennender Stoiber-Fan ist. Er holte aus zum großen Rundumschlag gegen die Fürther Landrätin Gabriele Pauli (»Der fränkische Unmut über die Nicht-Karriere des Günther Beckstein«) und die fehlende Antwort der Oberbayern, »weil die mit Vor- und Nachdenken beschäftigt waren.« Auch die Junge Union München-Land demonstrierte Solidarität für den scheidenden Ministerpräsidenten. »Danke, Edmund!« stand vorne auf deren T-Shirts und hinten: »Bayern ist geil.« ba

Artikel vom 13.02.2007
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