Absolventen der Kunstakademie »U5« gewinnen Wiesn-Plakatwettbewerb

Haidhausen · Gemeinsam zum Titel

Dr. Gabriele Weishäupl mit dem Siegerplakat für die Wiesn 2007. Foto: ak

Dr. Gabriele Weishäupl mit dem Siegerplakat für die Wiesn 2007. Foto: ak

Haidhausen · Seit letzter Woche steht fest, welches Motiv für die Wiesn 2007 werben wird. Das in sonnigem Gelb gehaltene Plakat, das in diesem Jahr Masskrüge, Souvenirs und Flyer zieren wird, stammt von Alexander Heininger und Ursula Kölle. Die jungen Kreativen sind Absolventen der »U5«. Der Kunstakademie in der Einsteinstraße ist beim diesjährigen Plakatwettbewerb der einmalige Coup gelungen, auch den zweiten Platz für sich zu beanspruchen.

Heininger und Kölle haben vor rund einem Jahr ihre Ausbildung an der Akademie abgeschlossen und wurden Mitte November von einem ehemaligen Professor gefragt, ob sie nicht Lust hätten, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. Und da haben die zwei waschechten Münchner Kindl und eingefleischten Wiesnfans nicht zweimal nachgedacht und sich ans Werk gemacht. »Wir sind ein eingespieltes Team. Am Küchentisch von Alexander sind die ersten Skizzen entstanden, die wir alle zunächst per Hand gezeichnet haben«, erzählt Kölle.

Eine Fähigkeit, die sie auch an der Haidhauser Akademie gelernt haben. »Denn in der ›U5‹ lernt man die Kalligrafie noch, in anderen Akademien sitzt man vom ersten Semester an vorm Computer«, weiß Heininger. Trotz des vorweihnachtlichen Trubels sei man dann analytisch an die Sache herangegangen und habe sich zunächst einmal überlegt, was die Wiesn ausmacht. »Außerdem haben wir uns die Plakate der letzten Jahre angeschaut, aber nicht um abzukupfern, sondern um herauszufinden, wo wir uns abheben können«, erzählt Kölle. »Schließlich wollten wir etwas schaffen, das es so noch nie gab«, fügt Heininger hinzu.

Und das ist den beiden auch gelungen. So lobte Tourismusdirektorin Dr. Gabriele Weishäupl an dem Siegerentwurf, dass er »erstmals in der über 50-jährigen Historie des Wiesnplakats« in gelb gehalten sei. Die Idee, das Plakat vornehmlich in dieser Farbe zu gestalten, kam Heininger, als er bei der Ideenfindung mit Kölle zu dem Schluss kam, dass das Bier bei der Wiesn »absolut elementar« ist. Als besonderes Element seien den beiden dann die runden Einkerbungen auf dem Wiesnmasskrügen ins Auge gestochen. »Damit wollte ich unbedingt arbeiten«, strahlt Heininger und Kölle fügt hinzu: »Und dann hatte Alexander noch die geniale Idee, die Perspektive zu ändern und das Ganze von oben zu betrachten.« Ein weiterer Entwurf, der von Kölles Ideen geprägt war, kristallisierte sich heraus, so dass nun jeder einzeln an den jeweiligen Entwürfen weiterarbeiten konnte. Heininger feilte an seiner Idee, das Gelb des Wiesnbieres »als tragendes Motiv« aufzunehmen, wohingegen Kölle an ihrem sich küssenden Pärchen weiterarbeitete. »Dennoch haben wir uns ständig gegenseitig unterstützt und Feedback gegeben«, berichtet Heininger. Denn in den drei Jahren Ausbildung haben die beiden bereits oft zusammen gearbeitet, »wissen genau, wie der andere tickt« – und sind, wie man sieht, ein sehr erfolgreiches Team.

Und was sie mit ihrem Preisgeld anstellen, wissen die beiden Sieger auch schon: »Als Student (Heininger studiert seit zwei Semestern BWL an der LMU) braucht man immer Geld und mit diesem finanziellen Polster kann ich mich in der nächsten Zeit intensiver meinem Studium widmen«, strahlt Heininger. Die alleinerziehende Mutter Ursula Kölle hingegen »freut sich darauf, nun wieder mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können.« Andrea Koller

Artikel vom 06.02.2007
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