Unterföhring schafft in diesem Jahr auch die Gebühren für Krippe und Hort ab

Unterföhring · Aktive Familienpolitik

So sehen glückliche Kindergartentage aus: Unterföhrings junge Familien wissen die Gebührenbefreiung für Kindergarten, Hort und Krippe zu schätzen.	Foto: ba

So sehen glückliche Kindergartentage aus: Unterföhrings junge Familien wissen die Gebührenbefreiung für Kindergarten, Hort und Krippe zu schätzen. Foto: ba

Unterföhring · Der FC Bayern ist Deutscher Meister und muss sich ab kommenden Freitag in der Fußball-Bundesliga mächtig anstrengen, wenn er seine Vormachtstellung in der Republik verteidigen will. Die Gemeinde Unterföhring hat es da leichter bei der Kinderbetreuung, denn hier ist man Spitze in Deutschland und dürfte so schnell nicht verdrängt werden.

Seit 1. Januar ist nämlich die Betreuung in Kindergarten, Hort und Krippe kostenfrei, was bundesweit ein Unikum darstellt. Der Unterföhringer Weg begann bereits im Jahr 1981, als der mittlerweile verstorbene Altbürgermeister Ernst Eckhardt mit seinem Gemeinderat eine Gebührenfreiheit des Kindergartens festlegte. »Damit war er topmodern«, sagt heute Bürgermeister Franz Schwarz (SPD) bewundernd. Sein Respekt gilt dem Vor-Vorgänger auch deshalb, »weil die Gemeinde damals eine ganz andere Haushaltslage hatte.«

Unterföhring war noch nicht die wohlhabende Kommune, die sich solche Maßnahmen problemlos leisten kann. Seit 25 Jahren übernimmt nun die Gemeinde die Elternkosten für den Kindergarten. Das wird zwar jedes Jahr neu abgestimmt, aber Schwarz kann sich Änderungen nicht vorstellen: »Wir klammern uns stark an diese Regelung.«

Franz Schwarz weiß, wie viele junge Familien in der Gemeinde rechnen müssen. »Mit Gebühren ginge es denen wesentlich schlechter«, erklärt Schwarz. Schließlich habe man in Unterföhring längst auch das Münchner Mietniveau.

Vor dem Kindergarten bietet die Gemeinde Hort und Krippe an. Bislang galt für den ganztägigen Besuch der vor einem Jahr errichteten Krippe ein monatlicher Beitrag von 80 Euro, mit dem man weit unter den Werten anderer Kommunen lag. Im Zuge der Gleichbehandlung entschied sich der Gemeinderat, auch 2007 auf die Gebühr zu verzichten. Franz Schwarz sieht in der Befreiung auch Folgen für die zwei Gruppen der Kinderkrippe: »Das könnte ein Selbstläufer werden und den Bedarf schnell wachsen lassen.«

Dies nahmen die Unterföhringer aber gerne in Kauf. »Wir haben viele junge Familien in unserer Gemeinde und wirken der Überalterung entgegen«, erklärt der Rathauschef. Sein Wunsch ist es, dass die wegfallenden Kindergartengebühren von etwa 200 Euro netto im Monat, in dem einen oder anderen Fall die Entscheidung für ein zweites oder drittes Kind positiv beeinflussen.

Eckhardt hatte vor 25 Jahren gesagt, dass andere Schwimmbäder bauen würden und Unterföhring lieber in die Kinderbetreuung investieren würde. Franz Schwarz denkt oft an die Worte: »Die Argumente von 1981 gelten heute mehr denn je.« Nico Bauer

Artikel vom 06.02.2007
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