Bewohnertreff wird zum Mehrgenerationenhaus – Bundesministerin zu Gast

Harthof · Basteln für den Besuch

Jedem Namen sein Logo: »Unter den Arkaden«-Leiterin Uschi Weber zeigt die Entwürfe der vielen neuen Türschilder, die das frisch gebackene »Mehrgenerationenhaus« seit heute zieren. Foto: gf

Jedem Namen sein Logo: »Unter den Arkaden«-Leiterin Uschi Weber zeigt die Entwürfe der vielen neuen Türschilder, die das frisch gebackene »Mehrgenerationenhaus« seit heute zieren. Foto: gf

Harthof · Das Haus hat eigentlich schon viele Namen: Müttertreff, Nachbarschaftscafé, Integra.net, Lernziel… Die Einrichtung »Unter den Arkaden« in der Dientzenhofer Straße hat sich in den vergangenen vier Jahren zum Dreh und Angelpunkt im Harthof gemausert. Die meisten sagen »Bewohnertreff« – aber heute kommt noch ein weiterer Titel dazu: Das Mehrgenerationenhaus. Fürs erste der neue Hausname.

»Wir sind aus über 1.000 Einsendungen bei den ersten 58 bundesweit geförderten Häusern dabei«, freut sich »Unter den Arkaden«-Leiterin und Initiatorin Uschi Weber. Noch vor einem Jahr war die Zukunft des Bewohnertreffs ungewiss, weil die Fördermittel der Stadt München turnusgemäß nach drei Jahren ausliefen. Weber: »Aber weil das hier Sanierungsgebiet ist, hat man im Stadtrat den Bedarf des Bewohnertreffs erkannt.« Die Stadt erneuerte ihre Förderzusage und unterstützt das »Unter den Arkaden«-Haus mit 170.000 Euro jährlich.

Für weniger als ein Viertel dieser Hauptfördersumme sicherte sich der Bund jetzt quasi die Namensrechte am bisher als »Bewohnertreff« bis in den letzten Winkel des Harthofs bekannten neuen »Mehrgenerationenhaus«. 40.000 Euro jährlich fließen fortan bis 2012 aus der Kasse des Bundesfamilienministeriums an die Einrichtung in der Dientzenhofer Straße.

Doch nicht nur der Fördersegen hat im Bewohnertreff für Wirbel gesorgt (»Wir werden unser Programmangebot bestimmt erweitern«). Die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen selbst hat für die bisher größte Überraschung gesorgt. Weber: »Sie hat sich einfach mal eingeladen uns zu besuchen.« An sich kein Problem, meint die Harthofer Hausleiterin, denn schließlich »steht unsere Tür ja immer offen«. Nur ausgerechnet am heutigen Mittwoch will sich von der Leyen ein »möglichst unverfälschtes Bild« vom neuen Mehrgenerationenhaus machen. Heute, 7. Februar, um 17 Uhr. »Um die Zeit ist bei uns eigentlich nicht viel los«, bekennt Weber. »Die Senioren treffen sich vormittags, die Schüler vom LernZiel sind mittags da und die Mütter treffen sich am frühen Nachmittag.«

Trotzdem wird die Ministerin ausreichende Einblicke in das Geschehen des Bewohnertreffs gewinnen können. Denn wenn im »Unter den Arkaden« eine Tugend groß geschrieben wird, dann ist das »Improvisation«. Wie von langer Hand geplant bringt sich plötzlich jeder Nutzer, Nachbar oder Gönner spontan in das Projekt »Ministerbesuch« ein. Da wird gebastelt und gemalt, Plakatwände werden aufgestellt und die Bobby-Cars – unverzichtbarer Bestandteil im Mütterzentrum – werden »geparkt«. Ein großer Tag in der Geschichte des Bewohnertreffs und sicherlich ein willkommener Anlass für die begeisterte Hobbyfotografin Weber, häufig auf den Auslöser zu drücken.

Denn so viel Prominenz ist selten im Haus. Neben von der Leyen werden Christa Stewens, Bayerische Familienministerin, und Bürgermeisterin Christine Strobl Reden halten. Die Bundestagsabgeordneten Johannes Singhammer (Familienpolitischer Sprecher der CSU) und Dr. Axel Berg (SPD) stehen ebenfalls auf der Gästeliste – und werden mit Sicherheit ihre Freude haben, wenn Weber sie durchs Mehrgenerationenhaus führt. Denn dort hat beinahe jeder Winkel einen eigenen Namen und seine ganz eigene Geschichte. gf

Artikel vom 06.02.2007
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