München - „Malediva“ sind verliebt!

„Malediva“ sind verliebt. Das verrät der Titel ihrer neuen Show. Foto: VA

München - Ein Klavier, zwei Barhocker. Darauf: Zwei junge Männer in dicker weißer Schminke, die ihnen ein weibliches, engelsgleiches Gesicht macht. Der-(die) eine von ihnen sitzt ruhig da und schaut in die Ferne, der-(die) andere zappelt nervös auf dem Stuhl herum. Die zwei geschminkten Männer jedenfalls sitzen im Rampenlicht, quatschen wie Mädels, zanken und singen – und bringen Kritiker zum Schwärmen, die glauben, dass die beiden das deutschsprachige Chanson erneuern. Als „Malediva“, wie sie sich auf der Bühne nennen.

In ihrem letzten Programm „Heimatmelodie“ haben sich die androgynen Diven aus Berlin geoutet: als gebürtige Landeier. Als welche sie einen Abend voll fieser Geschichten präsentierten aus dem Leben mit Kühen, schlechten Busverbindungen im Bergischen Land, mit Schweinen, deren Namen sie kennen, und dem damals allzu fernen Traum, „Superstarschnittsuperstar“ zu werden. Im neuen Programm geht es nun – auch das war immer schon ein Thema von „Malediva“ – um die Liebe.

„Ab heute verliebt!“ heißt die Show, und sie fungiert als Erziehungsratgeber, der in mehreren Kapiteln erklärt, wie man sich belügen und trotzdem lieben kann, wie man andere Paare hassen lernt, wie man auf engstem Raum zusammen überlebt. In wüsten Streitgesprächen und skurrilen Monologen erzählen „Malediva“, die übrigens mit dem Deutschen Kleinkunstpreis 2006 dekoriert sind, ihre Liebesgeschichte. Florian Ludewig komponierte die zugehörigen Lieder, die so rau und zärtlich und sexy klingen, dass man vergisst, dass all das einstudiertes Programm ist. „Malediva“ sitzen und singen und plaudern.

Was eigentlich nicht viel ist: doch bei ihnen ganz groß rüberkommt. Von Dienstag, 6., bis Samstag, 10. Februar, gastieren sie mit „Ab heute verliebt“ in der Lach- & Schießgesellschaft in der Ursulastraße 9 – immer ab 20 Uhr. Wer danach nicht genug hat von der Liebe mit „Malediva“, geht am Sonntag, den 11. Februar, ab 20 Uhr, ins Vereinsheim in der Occamstraße 8: dort liest Lo Malinke, die eine Hälfte des Künstlerpaares, aus seinen Liebesgeschichten – im Literaturabend „Tanz mich!“. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 01.02.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

München (weitere Artikel)
Münchner Wochenblatt / SamstagsBlatt (weitere Artikel)