Mitmach-Parcours zur Aidsprävention für Jugendliche

Moosach · Tabuthema zum Anfassen

Jugendliche beim Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe und Sexualität im Moosacher Jugendtreff.	Foto: ak

Jugendliche beim Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe und Sexualität im Moosacher Jugendtreff. Foto: ak

Moosach · Alle zehn Minuten infiziert sich in der Welt ein Mensch mit HIV. Rund 50.000 Deutsche sind von der Immunschwächekrankheit betroffen. Allein im Jahr 2005 steckten sich 2.600 Deutsche neu mit dem Virus an. Alarmierende Zahlen. Aufklärung tut also immer noch Not. »Gerade Jugendliche kann man nicht früh genug für das Thema sensibilisieren«, weiß Roland Titt von der BZgA.

Daher organisiert er seit vielen Jahren Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe und Sexualität. Am 25. und 26. Januar war er mit seinem Präventionsprogramm zu Gast in Moosach. In Kooperation mit dem Jugendtreff Mooskito (Leipziger Straße 2) und dem Stadtjugendamt wurden an diesen zwei Tagen rund 300 Schülerinnen und Schüler der Hauptschule an der Leipziger und Hardenbergerstraße sowie dem Gymnasium Moosach über die Ansteckungsrisiken, Schutzmöglichkeiten und den Umgang mit HIV-Infizierten informiert.

Die Acht- und Neuntklässler durchliefen einen eineinhalbstündigen Mitmach-Parcours und waren begeistert: »Mir hat das Programm super gut gefallen«, meint Philipp, 15 Jahre. »Vor dem Parcours dachte ich, man könnte sich auch durch Moskitostiche mit Aids anstecken.«

Um den Jugendlichen die trockenen Fakten näher zu bringen, setzen die Mitarbeiter der BZgA auf einen erlebnisorientierten Ansatz. »Um einen Motivationsanreiz zu schaffen, haben wir uns an den insgesamt fünf Stationen des Parcours jeweils unterschiedliche Aktionen für die Jugendlichen überlegt«, berichtet Titt und fügt hinzu: »Dort müssen die Teilnehmer Aufgaben lösen, die sich mit den unterschiedlichen Themenbereichen beschäftigen.« So müssen die Acht- oder Neuntklässler bei der Station »Übertragungswege von HIV« beispielsweise anhand von lustigen Piktogrammen einschätzen, wie hoch das jeweilige Ansteckungsrisiko ist. »Das war super witzig«, meint auch die 15-jährige Jessi. »Besonders gut hat mir aber die Station gefallen, wo man Pantomime machen musste.«

Die Pädagogen nennen diesen Teilbereich des Parcours »Körpersache zur Sexualiät«. Dort soll es darum gehen, Gefühle und Situationen aus den Bereichen Liebe, Partnerschaft und Sexualität körpersprachlich auszudrücken. »Auf Puzzleteilen werden Szenen und Begriffe vorgegeben, die die Jugendlichen dann pantomimisch darstellen und von der Gruppe erraten werden sollen«, erzählt Regine Hillebrecht, Sozialpädagogin im Jugendtreff. Ganz nach dem Motto mit spannenden Aktionen und witzigen Spielen zum Lerneffekt. Das Konzept scheint in jedem Fall aufzugehen. Andrea Koller

Artikel vom 30.01.2007
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